Investmentbanken seien eingeladen worden, sich bis zur nächsten Woche um ein Mandat für einen Börsengang zu bewerben, sagten mehrere mit dem Vorhaben vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Private-Equity-Gesellschaft wollte sich dazu nicht äußern. EQT-Chef Thomas von Koch hatte im September entsprechende Überlegungen publik gemacht: "Wir suchen ständig nach Wegen, um EQT zukunftsfähig zu machen, und haben uns entschieden, Optionen zu einer weiteren Stärkung unserer Bilanz zu prüfen." Es gehe darum, für härtere Zeiten gewappnet zu sein.

Finanzinvestoren profitierten in den vergangenen Jahren von den niedrigen Zinsen, die es ihnen erlauben, den Gesellschaften in ihrem Portfolio einen hohen Schuldendienst aufzuerlegen. Bei steigenden Zinsen könnten viele von ihnen aber bei schlechterer Konjunktur schnell ins Wanken geraten. Die Eigentümer könnten dann von den Banken gezwungen werden, Kapital nachzuschießen. EQT gehört bisher - wie in der Branche üblich - seinen Managern. Die Investmentfirma der schwedischen Familie Wallenberg, Investor AB, hält einen Minderheitsanteil. Sie war 1994 einer der Initiatoren von EQT.

In den 27 EQT-Fonds stecken rund 50 Milliarden Euro. Dem Investor gehören Unternehmen mit zusammen 19 Milliarden Euro Umsatz und 110.000 Mitarbeitern. Der deutschsprachige Raum zählt zu den bevorzugten Regionen, in denen EQT nach Firmen sucht. In Deutschland gehören den Schweden unter anderem der Hörgeräte-Hersteller Sivantos - eine frühere Siemens-Tochter - und eine Minderheits-Beteiligung am weltgrößten Prothesen-Hersteller Ottobock.

In den vergangenen Jahren haben mehrere Beteiligungsfirmen den Sprung an die Börse gewagt, allerdings vorwiegend in USA: KKR, Blackstone, Apollo und Carlyle wollen sich damit weniger abhängig von den Anlegern in ihren geschlossenen Fonds machen. In Europa sind die schweizerische Partners Group und die britische 3i an der Börse gelistet.