LONDON (awp international) - Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American arbeitet sich allmählich aus der Krise. Im ersten Halbjahr ging der Nettoverlust auf 813 Millionen US-Dollar zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Vor einem Jahr stand an dieser Stelle noch ein Fehlbetrag von gut drei Milliarden. Bereinigt um Sondereffekte wies Anglo einen Gewinn von 698 Millionen Dollar aus, das sind allerdings 23 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet.

Anglo befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Umbau. Das Unternehmen, das bislang zahlreiche verschiedene Rohstoffe förderte, will sich künftig auf seine Top-Produkte Diamanten, Platin und Kupfer konzentrieren. Trennen will sich der Konzern hingegen etwa von seinem Eisenerz- und Kohlegeschäft. Insgesamt stehen die Hälfte der Förderprojekte zur Disposition.

Mit dem umfangreichen Verkaufsprozess verbindet Anglo auch das Ziel, seine Schulden deutlich zu senken. In den ersten sechs Monaten des Jahren sanken die Verbindlichkeiten bereits um 1,2 Milliarden auf 11,7 Milliarden Dollar. Ende des Jahres soll der Wert auf unter 10 Milliarden sinken. An der Börse kommen die harten Einschnitte gut an. Der Aktienkurs von Anglo hat sich in diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt und ist damit Spitzenreiter im Leitindex FTSE 100 ./enl/jha/zb