Zürich (awp) - Die Aktien des österreichischen Sensorherstellers AMS befinden sich am Montag auf Erholungskurs. Am vergangenen Donnerstag waren die Papiere nach Medienberichten über Untersuchungen der österreichischen Finanzmarktaufsicht bezüglich Handelsaktivitäten des Managements um über 16 Prozent abgestürzt. Trotz eines Dementis seitens AMS am Freitagmorgen büssten die Aktien am Freitag erneut leicht an Terrain ein.

Am Freitagabend nach Börsenschluss gab das Unternehmen dann bekannt, dass die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) nicht gegen AMS selber vorgehe. Es gebe aber Ermittlungen wegen möglichen Insiderhandels gegen natürliche oder juristische Personen. Diese Personen könnten laut Auskunft der österreichischen Behörde entweder mit AMS in Verbindung stehen oder auch nicht.

Ausserdem gab es am Freitagabend Medienberichte, wonach die EU-Wettbewerbshüter gemäss mehreren Insidern die Übernahme des deutschen Leuchtmittelherstellers Osram durch AMS ohne Auflagen genehmigen wollen. Der Apple-Zulieferer AMS hatte sich Ende 2019 nach langem Ringen die Mehrheit an Osram gesichert. Nach früheren Angaben wollte die EU-Kommission bis zum 6. Juli über das 4,6 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot entscheiden.

Am Montag stehen die Aktien um 09.55 Uhr 6,4 Prozent höher bei 14,64 Franken, womit zumindest ein Teil des Verlustes der Vorwoche von gut 12 Prozent wieder aufgeholt ist. Das Tageshoch lag gar bei 14,90 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) legt gleichzeitig 0,13 Prozent zu.

Offenbar gebe es zumindest ein Vorverfahren, welche sich aber nicht gegen AMS richte, heisst es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. Dies erkläre auch die Stellungnahme von AMS vom Freitagmorgen, keine Kenntnis von einer Untersuchung der Behörden zu haben.

"Aus den für uns bekannten Fakten und der Tatsache, dass Handelsaktivitätsrichtlinien und -abläufe existieren, die regelmässig überprüft werden, ergeben sich derzeit keine offensichtlichen Nachteile für AMS als Gesellschaft selber", schreibt die ZKB weiter. Ein temporärer Schaden für das Renommee könne aber nicht ausgeschlossen werden.

cf/uh