Zürich (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS präsentiert am Dienstag, 22. Oktober, nachbörslich die Resultate zum dritte Quartal 2019. Insgesamt sechs Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2019
(in Mio USD)     AWP-Konsens   Q3 2018A  

Umsatz              597,0         479,6   
Adj. EBIT*          148,8          60,2   
-Marge (in %)        25,3          12,6        
Reingewinn*         123,4          18,6  

* bereinigt

FOKUS: Bei dem an der Schweizer Börse kotierten österreichischen Sensorspezialisten AMS dreht sich seit Wochen und Monaten vieles um die geplante Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram. Nachdem der erste Versuch gescheitert war, lancierte AMS am Freitag einen erneuten Anlauf. Nun stellt sich die Frage, ob diesmal dem Angebot genügend Aktien angedient werden. Immerhin scheint das Management den Avancen diesmal offener gegenüber zu stehen.

Die Geschäftszahlen rücken angesichts des geplanten Schulterschlusses mit Osram etwas in den Hintergrund. Dennoch legt AMS am Dienstag den Bericht zum dritten Quartal vor und da dürfte dank grösserer Bestellungen des wichtigsten Kunden Apple ein starker Umsatzanstieg resultiert haben. Dank Wachstum und Kostenkontrolle rechnen Analysten zudem mit deutlich höheren Ergebnissen.

ZIELE: AMS selber hat für das dritte Quartal einen Umsatz im Bereich von 600 bis 640 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Zudem wurde eine bereinigte operative Marge von über 25 Prozent erwartet. Vorgaben für das laufende vierte Quartal macht AMS dann anlässlich der Zahlenvorlage.

PRO MEMORIA: Am Freitagabend ging AMS in die Offensive und legte ein neues Kaufangebot für Osram vor. Wie bereits beim letzten Versuch werden 41 Euro in bar geboten, woraus sich für die grössere Osram ein Wert von 4,6 Milliarden Euro ergibt. Derweil senkt AMS die Mindestschwelle zur Annahme des Angebots auf 55 Prozent. Beim letzten Versuch wurde die Schwelle von 62,5 Prozent klar verfehlt. AMS hält derzeit rund 20 Prozent an Osram.

Alexander Everke glaubt an den Erfolg der Offerte: Zur künftigen Zusammenarbeit hätten sich AMS und Osram in "konstruktiven Gesprächen" ausgetauscht und auch den Mitarbeitern habe man Zusicherungen gemacht. Was noch fehlt ist die Zustimmung der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Nach Erhalt soll das Angebot spätestens Ende Oktober lanciert werden. Der Abschluss der Transaktion ist derweil in der ersten Hälfte des kommenden Jahres vorgesehen.

Bereits am Tag vor der Bekanntgabe zum neuen Übernahmeversuch sickerte durch, dass AMS wohl ein weiteres Kaufangebot lancieren wird. Die zunächst konkurrierenden Kaufinteressenten, die Finanzinvestoren Advent und Bain, sehen derzeit dagegen von einem Übernahmeangebot ab.

Finanzieren will man den Deal über eine bereits zugesagte Brückenfinanzierung von Banken in Höhe von 4,4 Milliarden Euro und eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1,6 Milliarden. Beim Umsatz und den Kosten erhofft man sich ein Synergiepotenzial von über 300 Millionen Euro pro Jahr. Dem stehen einmalige Kosten für die Eingliederung von Osram in Höhe von rund 400 Millionen gegenüber.

AKTIENKURS: An der Börse haben vor allem die steten Nachrichten zum Übernahmekampf um Osram zu grossen Bewegungen im Kurs der AMS-Aktien geführt. Als am Freitag die Gewissheit wuchs, dass ein neues Angebot vorgelegt werden könnte, gaben die AMS-Aktien nach. Die Kaufgelüste verbunden mit einer Kapitalerhöhung werden von AMS-Anlegern kritisch betrachtet. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Aktie jedoch in etwa verdoppelt, dies nach starken Rückschlägen in den Jahren davor.

Homepage: www.ams.com

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