Premstätten/München (awp) - 41 Euro pro Aktie: So viel möchte der österreichische Chiphersteller AMS für den Münchner Lichtkonzern Osram gemäss aktuellem Angebot bezahlen. In einem gemeinsamen Brief vom Freitag empfehlen nun die Vorstandsvorsitzenden der beiden Unternehmen den Aktionären das Angebot anzunehmen.

Zum einen sei das Angebot finanziell attraktiv, hiess es darin. 41 Euro pro Aktie entsprächen einer Prämie von 41,8 Prozent auf den Schlusskurs der Osram-Aktie vom 2. Juli 2019. Dies war der letzte Handelstag, bevor konkrete Gerüchte zu einem ersten Übernahmeangebot in den Medien aufkamen.

Zum anderen sichere ein Zusammenschluss die Zukunftsfähigkeit von Osram nachhaltig. Er sei somit auch im Interesse der Belegschaft. Diesbezüglich habe man in den vergangenen Wochen "sehr konstruktive und vertrauensvolle Gespräche auf Augenhöhe" geführt, so der Wortlaut des Briefs.

Eine Basis für das Ja der Osram-Gremien war eine umfassende Zusammenschlussvereinbarung mit dem an der Schweizer Börse SIX kotierten Unternehmen AMS. Darin war unter anderem festgelegt worden, dass Mitarbeiter in Deutschland bis Ende 2022 vor fusionsbedingten Kündigungen geschützt seien.

Betriebsrat unterliegt vor Gericht

Zuvor hatte der Osram-Betriebsrat allerdings versucht eine Übernahme des Unternehmens gerichtlich zu stoppen. Das Frankfurter Oberlandesgericht (OLG) lehnte den Antrag des Konzernbetriebsrats auf eine einstweilige Verfügung gegen die Finanzaufsicht Bafin am Montag dieser Woche allerdings ab.

Die Arbeitnehmervertreter hatten verlangt, dass die Bafin das Übernahmeangebot stoppt. Der Osram-Konzernbetriebsrat fürchtet bekanntlich eine Zerschlagung des Unternehmens durch die Österreicher.

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