Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS hat im zweiten Quartal 2019 von einem stärkeren Smartphone-Geschäft und einer hohen Nachfrage nach 3D-Sensoren profitiert. Das Unternehmen hat beim Umsatz den oberen Bereich der selbstgestecken Zielspanne erreicht und konnte die Profitabilität über Erwartung steigern.

Der Umsatz verbesserte sich um 72 Prozent auf 415,2 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Insbesondere der Consumer-Bereich und die Nachfrage nach optischen Sensoren habe zum Wachstum beigetragen. Nach dem Marktstart neuer Geräteplattformen seien bereits hohe Stückzahlen an Illuminationslösungen an zwei führende Android-OEMs ausgeliefert worden, hiess es weiter.

Das Automotive-, Industrie- und Medizintechnikgeschäft habe insgesamt ebenfalls eine gute Entwicklung gezeigt. Automotive habe jedoch eine nach Regionen weiter "gemischte" Nachfrageentwicklung gezeigt.

Profitabilität verbessert

Der bereinigte Betriebsgewinn auf der Stufe EBIT belief sich auf 50,0 Millionen Dollar, verglichen mit einem Verlust von 46,4 Millionen im Vorjahreszeitraum und einem Plus von 23,2 Millionen im ersten Quartal. Unter dem Strich stand ein bereinigter Gewinn von 25,1 Millionen Dollar (VJ -99,0 Mio). Die vorgelegten Zahlen haben die Prognosen der Analysten klar übertroffen.

Die Effizienz der Produktionsprozesse in Singapore sei erheblich verbessert worden, schreibt das Unternehmen weiter. Mit der Zunahme der Kapazitätsauslastung aufgrund der erwarteten höheren Produktionsmengen im dritten Quartal und zweiten Halbjahr wirke sich dies ausgesprochen vorteilhaft auf die operative Leistung aus. Zudem rechnet AMS im Gesamtjahr mit signifikant niedrigeren Gesamtinvestitionen. Entsprechend sei der weit überwiegende Teil bereits im ersten Semester abgeschlossen worden.

Im laufenden dritten Quartal erwartet AMS sequentiell und im Vergleich zum Vorjahr weiteres starkes Wachstum. Dies sei getrieben durch Produktionssteigerungen im Smartphone-Markt, während die die anderen Endmärkte weiter zu den Gesamtergebnissen beitragen. Konkret stellen die Österreicher für das dritte Jahresviertel einen Umsatz 600 bis 640 Millionen Dollar in Aussicht. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Plus von 29 Prozent, sequentiell von 49 Prozent.

Bei der bereinigten operative Marge wird ein Wert von über 25 Prozent erwartet. Zum zweiten Quartal würde dies einer Verdoppelung entsprechen. Auch hier wurden die höhere Kapazitätsauslastung sowie Verbesserungen der operativen Performance und Produktionsleistung als Gründe genannt. Aufgrund des positiven Ausblicks soll auch die Verschuldungsrate (Nettoverschuldung/EBITDA) bis Ende Jahr auf einen Faktor von unter 2 sinken.

Osram ist noch nicht vom Tisch

Noch nicht vom Tisch ist zudem eine potentielle Übernahme von Osram Licht. AMS hatte letzte Woche über Gespräche mit Osram über eine mögliche Transaktion berichtet, diese aber kurze Zeit später als beendet bezeichnet, da keine ausreichende Basis gesehen wurde. Am (heutigen) Dienstag sei nun aber entschieden worden, eine mögliche Transaktion mit Osram Licht weiter zu prüfen.

AMS sei kürzlich von möglichen finanziellen Partnern angesprochen worden und man habe festgestellt, dass AMS eine umsichtig strukturierte Finanzierungszusage für eine derartige potentielle Transaktion arrangieren könne, so die Mitteilung.

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