Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat bei dem deutsch-französischen Flugzeugbauer 50 neue Kurz- und Mittelstreckenmaschinen vom Typ Airbus A321XLR bestellt, wie Airbus in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Sie sollen von 2024 an die in die Jahre gekommene United-Flotte von 53 Boeing 757-200 ersetzen. Der Großauftrag ist schon der zweite für Airbus, seit die US-Regierung Strafzölle auf in Europa hergestellte Flugzeuge verhängt hat.

Die A320/A321neo-Familie, zu der die A321XLR gehört, ist der Verkaufsschlager von Airbus, weil die Flugzeuge rund 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Mit dem A321XLR will United von seinen Drehkreuzen in New York/Newark und Washington an der Ostküste der USA auch bestehende und neue Ziele in Europa wie Porto anfliegen. Die in diesem Jahr eingeführte Variante hat eine größere Reichweite als die meisten Kurzstreckenflugzeuge. Auch die US-Fluggesellschaften American Airlines, JetBlue und Spirit Airlines haben Airbus A320neo bestellt.

Boeing hat die 757 auslaufen lassen und will sie eigentlich durch ein neues Großraum-Modell mit zwei Gängen ersetzen, das unter dem Schlagwort NMA bekannt ist. Doch hat der Flugzeugbauer die Entscheidung über dessen Entwicklung auf 2020 verschoben, nachdem er mit dem erzwungenen Flugverbot für die Boeing 737MAX derzeit alle Hände voll zu tun hat. Andrew Nocella, der bei United für das operative Geschäft verantwortlich ist, sagte, die Fluggesellschaft sei weiterhin offen, das Modell NMA zu bestellen, wenn sich Boeing dafür entscheide. United hatte auch das Airbus-Langestreckenmodell A350 bestellt, dessen Auslieferung aber auf 2027 verschoben.