Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag im dritten Quartal bei 19,5 Millionen Euro, wie das Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das sind rund vier Millionen Euro mehr als von Analysten erwartet. Zalando führt dies auf eine verbesserte Effizienz zurück, etwa in der Logistik und beim Marketing. Der Umsatz erhöhte sich um 17,1 Prozent auf 835 Millionen Euro. Er wuchs damit schwächer als im Vorquartal mit 25 Prozent - vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz ließ das Tempo nach. Der Modebranche machten im September ungewöhnlich warme Temperaturen zu schaffen - die Kunden griffen nicht wie erhofft bei den Herbst- und Winterkollektionen zu.

Die Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen um bis zu 3,5 Prozent zu, ehe sie durch Gewinnmitnahmen wieder gedrückt wurde. "Die Marge war etwas besser als wir erwartet hatten", sagte Bernstein-Analyst Jamie Merriman, der die Aktien mit "Outperform" bewertet. Das Ergebnis entspricht einer Gewinnmarge von 2,3 Prozent - viele Experten hatten zwei Prozent erwartet.

Das Unternehmen fühlt sich für das wichtige Weihnachtsgeschäft gut gerüstet. "Wir freuen uns auf ein großartiges viertes Quartal", sagte Co-Vorstandschef Rubin Ritter. Zu Wochenbeginn war der Aktienkurs unter Druck geraten, nachdem die Experten der UBS eine Verkaufsempfehlung abgegeben hatten. Sie verwiesen auf erhöhte Investitionen des Konkurrenten Amazon, der sein Modegeschäft ausbauen will. "Wir bedienen viel modebewusstere Kunden, die nach einem kuratierten Sortiment und Empfehlungen suchen", sagte Ritter.

Zalando erwartet 2016 weiter ein Umsatzplus am oberen Ende des Zielkorridors von 20 bis 25 Prozent. "Wir haben die perfekte Basis für weiteres Wachstum geschaffen", sagte Ritter. Für dieses Jahr hatte das Unternehmen im Oktober die Prognose für die Gewinnmarge angehoben, und zwar auf 5,0 bis 6,0 Prozent.

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