"Es sind hohe Investitionen nötig, um ein Umsatzwachstum zwischen 20 und 25 Prozent zu erreichen", sagte Zalando-Vorstandsmitglied Rubin Ritter am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Deswegen rechne er auch nicht damit, dass sich die Marge 2018 verbessert. Im abgelaufenen Jahr kam das Berliner Unternehmen vorläufigen Zahlen zufolge maximal auf eine Marge von 4,9 Prozent, nachdem es im Vorjahr noch zu 5,9 Prozent gereicht hatte.

Zalando steckt seit der Gründung vor zehn Jahren stetig viel Geld in den Ausbau seines Marktanteils. Nun gilt es auch, den Angriff des weltgrößten Online-Einzelhändlers Amazon abzuwehren, der den Modebereich stärker im Visier hat. Im vergangenen Jahr nahmen die Berliner rund 250 Millionen Euro in die Hand. Wieviel es diesmal sein wird, ließ der Konzern offen. "Wir werden in die Logistik und die Personalisierung unseres Web- und Appangebots investieren, um es Kunden einfacher zu machen, in dem riesigen Angebot das richtige Produkt zu finden", sagte Ritter. Es gehe auch darum, dass weniger der mittlerweile mehr als 22 Millionen Kunden abwanderten. Zudem werde das Sortiment mit weiteren Modemarken erweitert. Zuletzt sei beispielsweise die Marke Pull & Bear von der Zara-Mutter Inditex gewonnen worden. Ab Frühjahr oder Sommer werde Zalando auch Kosmetika verkaufen.

Analyst Andreas Inderst von Macquarie sprach von einer "intakten Wachstumsstory". Die Aktie legte im Mittelwerteindex MDax gut 2,7 Prozent zu.

ZALANDO - HATTEN STARKEN ENDSPURT

Im wichtigen Weihnachtsquartal konnte Zalando nach einem schwachen Oktober laut Ritter noch punkten. "Das Geschäft habe im November und Dezember angezogen", sagte er und sprach von einem "starken Endspurt". Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz um bis zu 23,2 Prozent auf maximal 1,345 Milliarden Euro. Damit erzielte das in 15 europäischen Ländern aktive Unternehmen einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) zwischen 107 und 120 Millionen Euro. Im Gesamtjahr kam Zalando bei einem Erlös von maximal 4,5 Milliarden Euro auf einen bereinigten Betriebsgewinn von höchstens 222 Millionen Euro. Details sollen am 1. März bekanntgegeben werden. Der britische Konkurrent Asos veröffentlicht am 25. Januar seine Quartalszahlen.

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