"An den Tagen direkt vor Heiligabend rechnen wir mit neuen Rekordmengen von über elf Millionen Paketsendungen täglich", erklärte der Betriebschef Post und Paket Deutschland, Thomas Schneider, am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Im vergangenen Jahr lagen die Spitzenwerte vor Weihnachten bei rund zehn Millionen Sendungen. An normalen Tagen befördert der Konzern rund 4,6 Millionen Pakete durch Deutschland. Um der weihnachtlichen Paket-Flut Herr zu werden, setzt die Post auf Aushilfen und zusätzliche Fahrzeuge. Auch die Wettbewerber UPS und FedEx kommen nicht ohne zusätzliche Beschäftigte aus.

Bei der Post sollen wie im Vorjahr rund 10.000 zusätzliche Kräfte bundesweit eingesetzt werden, kündigte Schneider an. "Wir suchen dabei insbesondere im Paketbereich Aushilfen in unseren Sortierzentren und in der Zustellung." Vor allem in Ballungszentren stiegen die Sendungsmengen an. Für die Post kurven dann auch mehr Fahrzeuge durch die Republik, um die Pakete zu den Verbrauchern zu bringen. "Wir werden vor Weihnachten über 12.000 zusätzliche Fahrzeuge im Einsatz haben", sagte Schneider. Ein Teil davon komme auch von Mietwagenverleihern.

Die Post stellt dank des boomenden Online-Handels immer mehr Pakete zu. Die Verbraucher bestellen bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando Waren. Die Bonner bringen diese dann den Kunden. Das rasante Wachstum bereitete der Post aber in den vergangenen Monaten nicht nur Freude - denn auch die Kosten in der Sparte kletterten rasch. Der operative Ertrag im Paketgeschäft war im zweiten Quartal um 60 Prozent eingebrochen. Post-Chef Frank Appel will das Ruder mit Sparmaßnahmen und Preiserhöhungen herumreißen.

Der weltgrößte Paketdienst UPS hatte bereits angekündigt, über 100.000 Aushilfen für das Weihnachts-Geschäft einstellen zu wollen. Das sind rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. UPS hatte vor Jahren Probleme mit der Bewältigung der Paket-Flut und setzt nun auf mehr Personal. Bei FedEx sind es rund 55.000 zusätzliche Aushilfen.