Vor allem eine enttäuschende Sportsaison setzt der Tochter StubHub zu, wie der Online-Händler am Mittwochabend bekanntgab. Da es weniger Veranstaltungen gegeben habe, habe der Online-Tickethändler weniger Eintrittskarten verkauft. "Der Start der Baseball-Saison war noch nie so schlecht", sagte Konzernchef Devin Wenig. Auch beim Basketball und Eishockey seien die Finalserien nicht so spannend gewesen, weshalb es weniger Spiele als erwartet gegeben habe. Der Manager ist auch für die zweite Jahreshälfte pessimistisch und rechnet nicht mit einer Erholung. Zudem zahlen sich hohe Ausgaben für Werbung und die Entwicklung von nutzerfreundlicheren Internetseiten noch nicht aus. Ebay nimmt daher für 2018 nur noch Umsätze von 10,75 bis 10,85 Milliarden Dollar ins Visier. Bisher hatte sich der Amazon-Rivale 10,9 bis 11,1 Milliarden Dollar zugetraut. Am Markt wurde die Ebay-Aktie im nachbörslichen Handel abgestraft: Sie fiel um fünf Prozent.

Um sich gegen Konkurrenz wie Amazon oder Alibaba zu stemmen und mehr Kunden anzulocken, startete Ebay diverse Initiativen. So sollen Käufer Produkte schneller finden können. Zudem wurden die Zahlungsmodalitäten vereinfacht. Dabei setzt Ebay allerdings nicht auf die frühere Tochter PayPal, sondern vorrangig auf den niederländischen Zahlungsabwickler Adyen.[nL8N1PR2XW] Die Bemühungen konnten die schwachen Wachstumszahlen bei StubHub jedoch nicht wettmachen. Im zweiten Quartal hatte der in Kalifornien ansässige Konzern 175 Millionen aktive Nutzer, vier Millionen mehr als zu Jahresbeginn. Die Erlöse stiegen von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut neun Prozent auf 2,64 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn erhöhte sich um 7,7 Prozent auf 533 Millionen Dollar.