Amazon com : Blatt - Vestager erwägt schärfere Regeln für Google und Co
Am 15. April 2019 um 08:41 Uhr
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Berlin (Reuters) - Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zieht einem Zeitungsbericht zufolge neue Mittel zur Kontrolle von Internetkonzernen wie Google, Facebook oder Amazon in Erwägung.
Die EU müsse über radikalere Wege nachdenken, sagte Vestager der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe). Ziel müsse es sein, mit neuen Wettbewerbsregeln die marktbeherrschenden US-Unternehmen am dauerhaften Missbrauch ihrer Stellung und damit an der Kleinhaltung ihrer Konkurrenten zu hindern.
In dem Gespräch skizzierte Vestager, der auch Ambitionen auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten nachgesagt werden, mehrere Möglichkeiten. Dazu gehörte die Option, den Betreibern der Online-Plattformen zu untersagen, eigene Produkte über ihre Marktplätze wie beispielsweise bei Google Shopping anzubieten. Eine andere Möglichkeit ist es laut Vestager, Dritten den Zugang zu den Daten dominanter Plattformen zu verschaffen: "Dann könnte ein neuer, besserer Algorithmus auf Grundlage all der gesammelten Daten bessere Ergebnisse erzielen und den alten Algorithmus verdrängen." Ihre Vorstellungen will die Wettbewerbskommissarin in den kommenden Monaten breit diskutieren. Gegen Jahresende könnte die EU-Behörde konkrete Vorschläge vorlegen.
Amazon.com, Inc. ist einer der Weltmarktführer im Online-Vertrieb von Produkten an die breite Öffentlichkeit. Der Konzern betreibt auch einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen und Vertriebsunternehmen ihre Kauf- und Verkaufstransaktionen für Waren und Dienstleistungen abwickeln können. Die Tätigkeit ist auf drei Produkt- und Dienstleistungsfamilien ausgerichtet: - Elektronik- und Computerprodukte: Spielzeug, Kameras, Computer, Laptops und Peripheriegeräte, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Lesegeräte, drahtlose Kommunikationsprodukte usw. Amazon.com bietet auch Küchen- und Gartengeräte, Kleidung, Schönheitsprodukte, etc. an; - Kulturprodukte: Bücher, Musikprodukte, Videospiele und DVDs; - Sonstiges: vor allem Internetschnittstellen und Anwendungsentwicklungsdienste. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Dienstleistungen (55,5%) und den Verkauf von Produkten (44,5%) auf. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (68,8%), Deutschland (6,5%), Großbritannien (5,9%), Japan (4,5%) und Sonstige (14,3%).