Oetker sei "zuversichtlich, in absehbarer Zeit durch organisches und akquisitionsbedingtes Wachstum das Umsatzvolumen des Jahres 2017 wieder zu erreichen", kündigte Finanzchef Heino Schmidt am Dienstag in Bielefeld an. Im vergangenen Jahr erreichten die Erlöse rund 11,6 Milliarden Euro, durch die Trennung von Hamburg Süd werden sie um die Hälfte schrumpfen. Oetker habe bereits "Wunschkandidaten" für Übernahmen im Auge, sagte Oetker-Chef Albert Christmann. Es sei aber noch offen, ob sich die Zukäufe auch machen ließen.

Für das Wachstum aus eigener Kraft sei Oetker zuversichtlich, betonte Christmann. Das Konsumgütergeschäft um Pizzen, Bier und Sekt habe zum Jahresauftakt etwa die Umsatzziele übertroffen. Zudem werde auch die laufende Fußball-Weltmeisterschaft in Russland dem Geschäft "nicht schaden", sagte der für die Brauereien zuständige Manager Niels Lorenz.

Der Oetker-Konzern, der Backzutaten und Pizza herstellt, zu dessen weit verzweigtem Reich aber auch Brauereien wie Radeberger, Hotels und das Bankhaus Lampe gehören, erwirtschaftete 2017 knapp die Hälfte seines Umsatzes von 11,6 Milliarden Euro in der Schifffahrt. Die Entscheidung zu einem Verkauf für rund 3,7 Milliarden Euro an die dänische Reederei A.P. Moeller-Maersk ist laut Christmann aber richtig gewesen. Oetker sitzt nun auf gut gefüllten Kassen und habe "Handlungsoptionen" geschaffen. Zum Jahresende 2017 verfügte die Gruppe über ein Netto-Finanzguthaben von 3,6 Milliarden Euro.