Mehr als 100.000 Gastronomiebetriebe in 14 Ländern nutzten bereits das Angebot des Konzerns, kostenlos Seiten im Internet einzurichten, sagte Metro-Chef Olaf Koch am Dienstag. Nun will der Konzern im nächsten Schritt die Online-Plattform Dish starten, um Gastronomen online zu vernetzen und ihnen weitere Dienstleistungen anzubieten, um ihre Betriebe effizienter zu steuern. Diese sollen indes nicht mehr nur kostenfrei sein und dem Konzern zugleich ermöglichen, umfangreich Daten der Restaurants zu sammeln. "Daten sind die beste Zutat", sagte Koch: "Wir gewinnen anonymisierte Daten und werten sie aus".

Die Gastronomie mit rund 1,8 Millionen Unternehmen und einem jährlichen Umsatz von rund 420 Milliarden Euro in Europa ist laut Koch fast noch nicht digitalisiert. Metro wolle mit seinen Online-Dienstleistungen dabei helfen, dies zu ändern. Davon profitierten beide Seiten: Gastronomen sparten durch die Digital-Portale etwa bei der Kalkulation Zeit und könnten effektiver arbeiten. Metro könne bestehende Kunden besser an sich binden, neue Gastronomen gewinnen und wertvolle Daten sammeln. "Digitale Kunden sind bessere Kunden", bilanzierte Koch, dessen Online-Offensive einen mittleren zweistelligen Millionen-Beitrag gekostet hat. Er reagiert damit auch darauf, dass in den Lebensmittel-Handel zahlreiche Online-Unternehmen drängen. Der Branchenriese Amazon hat in den USA etwa eine eigene Supermarkt-Kette erworben und experimentiert in Deutschland mit der Lieferung frischer Lebensmittel.