Der Verband, zu dem Reiseportale wie booking.com oder Opodo sowie Buchungssystemanbieter wie Amadeus gehören, wirft der Fluggesellschaft diskriminierende Praktiken bei der Preisgestaltung für Reisevermittler vor, wie am Mittwoch aus Reuters vorliegenden Dokumenten hervorgeht. Zusätzliche Gebühren hätten Konsumenten, die alternative Buchungssysteme nutzten, bisher mehr als eine Milliarde Euro gekostet, heißt es dort. Die EU-Kommission bestätigte den Eingang der Beschwerde, die Lufthansa lehnte einen Kommentar dazu ab.

Der Streit der Reiseanbieter mit der Lufthansa geht auf das Jahr 2015 zurück, als die Fluggesellschaft Gebühren für Tickets einführte, die nicht über ihre eigene Webseite gebucht werden. Eine Beschwerde der ETTSA (European Technology and Travel Services Association) bei der EU-Verkehrskommissarin dagegen war zurückgewiesen worden. Der Lobbygruppe zufolge bietet die Lufthansa zum Beispiel die billigsten Tickets, weil ohne Gebühren für Gepäck oder reservierte Sitzplätze, für bestimmte Flüge nicht über Buchungssysteme Dritter an. "Die nächst billigsten Tickets sind rund 20 Prozent teurer als die, die für Lufthansas eigene Vertriebskanäle vorbehalten sind. Wenn ein Kunde auf einem Vergleichsportal sucht, erscheint LH.com immer als die billigste Option", kritisiert die ETTSA.

Die Lufthansa verkauft rund 70 Prozent ihrer Flugtickets über globale Buchungssysteme von Anbietern wie Amadeus, Travelport oder Sabre.