"Es gibt keine versteckte Agenda, kein geheimes Projekt, keine geheimen Verhandlungen mit irgendjemandem", sagte Orange-Chef Stephane Richard am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz des ehemaligen Staatsmonopolisten. Einem Insider zufolge hatten die Telekom und Orange im vergangenen Jahr über einen Zusammenschluss verhandelt, die Gespräche jedoch später beendet. Offenbar fanden sie keine gemeinsame Grundlage für eine mögliche Fusion.

Orange will auch eine Neuordnung der Branche in Frankreich nicht federführend begleiten. Seit dem Markteintritt des jüngeren Rivalen Iliad befinden sich die vier Anbieter in einer Preisschlacht. Orange werde keine Führungsrolle übernehmen, sollten die Gespräche wiederaufgenommen werden, sagte Richard. Der letzte Versuch einer Konsolidierung war 2016 gescheitert. Damals sollte Orange die Telekomsparte von Bouygues übernehmen, aufspalten und an Iliad sowie die Altice-Tochter SFR verkaufen.

Im vergangenen Jahr konnte Orange mit Fortschritten auf dem Heimatmarkt punkten, erstmals seit 2009 erhöhte der Konzern seinen Umsatz auf dem umkämpften Heimatmarkt. Wegen neuer Breitband- und Mobilfunkkunden kletterten die Erlöse um 0,6 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro. Statt in teure Sportrechte investiert Orange seit einiger Zeit verstärkt in den Ausbau des Glasfasernetzes. Einsparungen, ein gutes Spanien-Geschäft sowie die Fortschritte in Frankreich ließen den bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) um 2,2 Prozent auf rund 12,8 Milliarden Euro steigen. Auch im laufenden Jahr will Orange das bereinigte operative Ergebnis ausbauen. Das Unternehmen kündigte zudem an, seine Dividende auf 0,70 Euro je Aktie anheben zu wollen. Die Aktien des viertgrößten europäischen Telekomkonzerns waren mit einem Plus von 2,3 Prozent größter Gewinner im Pariser Leitindex.

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