PARIS (dpa-AFX) - Beim französischen Alstom-Konzern haben sich die die Auftragsbücher im dritten Geschäftsquartal kräftig gefüllt. Von Oktober bis Dezember zog der Zughersteller neue Aufträge für 3,6 Milliarden Euro unter anderem aus Großbritannien, Frankreich und Australien an Land, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Das war der höchste Wert in einem Quartal im bisherigen Geschäftsjahr 2019/20 und ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von rund 5 Prozent.

In den ersten neun Monaten lag der Auftragseingang jedoch mit knapp 8,2 Milliarden Euro um 22 Prozent unter dem Vorjahr, in dem Alstom von einem Großauftrag aus Kanada profitiert hatte. Der Auftragsbestand der Franzosen wuchs aber zugleich auf ein Rekordniveau von 43 Milliarden Euro. Die Erlöse stiegen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um drei Prozent auf 6,2 Milliarden Euro.

Nach einem Ausnahme-Jahr 2018/19 mit hohen Umsätzen und starken Gewinnwachstum hat der Konzern für das aktuelle Geschäftsjahr 2019/20 bereits auf eine Phase der Stabilisierung eingestellt. Hintergrund sind vor allem kurz vor der Beendigung stehende größere Kontrakte im Zugsystemgeschäft. Beobachtern macht vor allem Sorgen, dass sich der Mix bei Alstom derzeit verstärkt zum weniger lukrativen Zugbau entwickelt. Die Franzosen hatten eigentlich mit dem Zuggeschäft von Siemens fusionieren wollen, scheiterten aber an den Bedenken der europäischen Wettbewerbsbehörde./tav/nas