Mit Erlösen von zwölf Milliarden Euro erreichte die Branche 2018 das beste Ergebnis seit drei Jahren und konnte zudem Aufträgen über mehr als 14 Milliarden Euro einsammeln, wie der Verband der Bahnindustrie (VDB) am Dienstag in Berlin mitteilte. Sowohl Umsatz wie Order stiegen damit im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent. "Große Herausforderungen unserer Gesellschaft, die über die Schiene gemeistert werden müssten, spiegeln unsere Auftragseingänge noch nicht wider", sagte VDB-Präsdident Volker Schenk mit Blick auf wachsende Verkehrszahlen und den Klimawandel. "Die Politik muss Worten konsequenter Taten folgen lassen. Es geht alles ein bisschen zögerlich."

Bei den Umsätzen in der Branche entfielen mehr als zwei Drittel auf Lokomotiven, Triebzüge oder Waggons und ein knappes Drittel auf Schienen und Signaltechnik. Der Anteil der Umsätze in Deutschland stieg auf gut 63 Prozent. Vor einigen Jahren war das Auslandsgeschäft prozentual noch deutlich stärker, was dem VDB Sorgen machte. Der internationale Wettbewerb sei häufig nicht fair, viele Länder verlangten einen immer höheren Anteil von lokaler Produktion oder Dienstleistung bei Ausschreibungen.

Der VDB fordert zudem eine Reform der EU-Wettbewerbsregeln, die sich zu sehr auf Europa konzentrierten, während man in weltweiter Konkurrenz stehe. Der Verband unterstützte damit auch eine Forderung der Bundesregierung. Auslöser war auch die von der EU untersagte Fusion der Bahnsparten von Siemens und Alstom. Mit dem Zusammenschluss wollten die Unternehmen der chinesischen Konkurrenz entgegentreten.

Die Bahnindustrie hat in Deutschland mit rund 52.000 Beschäftigten einen weltweiten Schwerpunkt.