Leibstadt AG (awp/sda) - Das Kernkraftwerk Leibstadt wird nach einer technischen Störung wieder hochgefahren. Gemäss einer Mitteilung der Betreiberin wurde der Wiederanfahrprozess am Montagabend gestartet. Am Samstag war das Werk wegen einer Störung vom Netz genommen und abgeschaltet worden.

Mehrere Medien haben über den Wiederanfahrprozess berichtet. Grund für die Abschaltung war eine technische Störung im nicht-nuklearen Teil der Anlage. Zu den Ursachen der Störung machten die Betreiber in der Mitteilung auf der Internetseite keine Angaben. Die Einzelheiten würden abgeklärt, hatte es dazu am Samstag geheissen.

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), das die Kernanlagen in der Schweiz beaufsichtigt, teilte mit, dass der Schutz von Mensch und Umwelt zu jeder Zeit gewährleistet gewesen sei. Der Reaktor sei automatisch abgeschaltet worden, es handle sich um eine sogenannte Schnellabschaltung.

Im April und im Mai 2019 war es bereits zu zwei Reaktorschnellabschaltungen in Leibstadt gekommen. Beide hatten die gleiche Ursache. Laut der Aufsichtsbehörde führte ein fehlerhaftes Verhalten eines Messwertumformers damals zu falschen Messwerten in einem Kanal der Frischdampfdruckmessung.

Diese lösten ein schnelles Schliessen der Turbineneinlassventile aus. Die Anlage reagierte daraufhin mit einer Reaktorschnellabschaltung. Nach dem zweiten Vorkommnis tauschte das Kernkraftwerk Leibstadt den ganzen Umformer aus.