(neu: Schlusskurse)

NEW YORK (dpa-AFX) - Vier der als "Giant 5" bekannten Tech-Konzerne haben am Montag im starken Nasdaq-Umfeld in den ersten Handelsstunden weitere Rekordstände erreicht. Im weiteren Verlauf mussten die Papiere der rasanten Rally der vergangenen Tage Tribut zollen und rutschten allesamt ins Minus - dennoch befinden sie sich weiter auf sehr hohem Niveau.

Die Papiere von Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft verloren zwischen einem halben und rund drei Prozent, nachdem die Titel bis auf Microsoft zuvor auf ihre jeweiligen Rekordhochs geklettert waren.

Bei Apple wirft laut Marktteilnehmern der im September bevorstehende Start der inzwischen bereits zwölften iPhone-Generation seine Schatten voraus. Die Experten des Investmenthauses Wedbush habe den Anlegern Hoffnung gemacht, dass Apple als erstes Unternehmen einen Marktwert von 2 Billionen US-Dollar erreichen könne. Denn alleine in China könnten bis zu 70 Millionen neue iPhones Altgeräte ersetzen.

Der Kurs der Apple-Aktie stieg in den ersten Handelsminuten um bis zu 4,2 Prozent auf 399,82 Dollar, bevor er ins Minus drehte. Seit Seit dem Tief im Corona-Crash im März ist der Kurs aber immer noch um rund 80 Prozent auf zuletzt knapp 382 Dollar gestiegen. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Marktkapitalisierung des iPhone-Herstellers um rund 90 Prozent ausgeweitet.

Apple ist an der Börse derzeit knapp 1,7 Billionen Dollar (rund 1,5 Billionen Euro) wert und damit mehr als jedes andere im Westen gelistete Unternehmen. Lediglich der seit kurzem in Riad notierte staatliche saudi-arabische Ölkonzern Aramco kommt auf umgerechnet rund 1,8 Billionen Dollar. Allerdings befinden sich nur wenige Anteile des Staatskonzerns im freien Handel.

Auch Amazon setzte die Rekordrally am Montag zunächst fort. Der Kurs stieg um bis zu viereinhalb Prozent auf 3344 Dollar, bevor er drei Prozent auf 3104 Dollar einbüßte. Damit ist das Papier aber immer noch fast doppelt so teuer wie noch Mitte März, als es im Zuge des Corona-Crashs bis auf 1626 Dollar gefallen war. Nach dem starken Anstieg ist Amazon an der Börse knapp 1,6 Billionen wert.

Amazon gilt als einer der großen Gewinner der Corona-Krise, da das Unternehmen vom noch stärkeren Trend zum Online-Handel sowie einer hohen Nachfrage nach anderen Dienstleistungen wie der Cloud-Sparte AWS oder dem Videoangebot profitiert.

Von dem Kuranstieg profitiert unter anderem Unternehmensgründer- und Chef Jeff Bezos. Dessen Vermögen kletterte bereits in den vergangenen Wochen nach einer Berechnung der Nachrichtenagentur Bloomberg auf rund 190 Milliarden Dollar. Damit ist er derzeit der mit Abstand reichste Mensch.

Für Alphabet, dem Betreiber der Suchmaschine Google, ging es zum Wochenauftakt um bis zu 2,4 Prozent auf 1576 Dollar nach oben, bevor es ins Minus drehte und mit einem Abschlag von knapp zwei Prozent auf 1512 Dollar aus dem Handel ging. Das Unternehmen ist damit an der Börse inzwischen auch mehr als eine Billionen Dollar wert.

Damit kommen die fünf größten Technologietitel der Vereinigten Staaten auf einen Börsenwert von rund 6,5 Billionen Dollar - Spitzenreiter dabei ist Apple mit knapp 1,7 Billionen, gefolgt von Amazon und Microsoft mit jeweils fast 1,6 Billionen Dollar. Alphabet folgt mit etwas mehr als einer Billion und Facebook mit knapp 700 Milliarden Dollar.

Zum Vergleich: Europas größter Softwarehersteller SAP ist an der Börse umgerechnet knapp 190 Milliarden Dollar wert und damit das wertvollste deutsche Unternehmen. Alle 30 Dax-Titel kommen derzeit auf eine Marktkapitalisierung von zusammen etwas mehr als 1,4 Billionen Dollar./zb/he