BERLIN (awp international) - Medien aus Frankreich werden beim "Digital News Innovation"-Fonds (DNI) von Google in diesem Jahr die höchsten Fördermittel erhalten. In der sechsten Förderrunde wurden knapp 6,5 Millionen Euro für 19 Projekte und zwei Prototypen bei französischen Verlagen und Medienhäusern ausgeschüttet, wie Google am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Medien aus Deutschland, die sonst bei dem Google-Förderprogramm traditionell an der Spitze lagen, rutschten mit neun Projekten und fünf Prototypen mit einer Fördersumme von gut 3,2 Millionen Euro auf Platz zwei ab. Danach folgen Grossbritannien (3,1 Mio.), Spanien (3,07 Mio.) sowie Dänemark und Polen (jeweils 1,0 Mio. Euro). Insgesamt schüttet der DNI-Fonds in diesem Jahr knapp 25,6 Millionen Euro aus.

In einer Mitteilung hob Google ein Projekt aus Frankreich hervor, bei dem mehr als 20 grosse Mediengruppen ein gemeinsames System entwickeln, mit dem Kunden sich für Dienste anmelden können (Single-Sign-On).

Die Digital-Einheit der Kölner Dumont Mediengruppe erhält 475 000 Euro für den Start eines lokalen Prämienprogramms. Mit dem Geld soll spielerisch das Kunden-Engagement und der E-Commerce auf der Website der "Hamburger Morgenpost" gefördert werden, indem registrierte Anwender mit einer virtuellen Währung belohnt werden. Diese kann auch für Produkte auf anderen Plattformen der Verlagsgruppe verwendet werden.

Zu den DNI-Gründungsmitgliedern gehörten neben "Spiegel Online" unter anderem auch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Die Zeit" und der Bauer-Verlag sowie News-Portale wie "Heise" und "Golem". Das Programm hiess ursprünglich "Digital News Initative" und war auf Europa beschränkt. Inzwischen fördert Google weltweit Medien nach diesem Vorbild. Kritiker des DNI-Programms werfen Google vor, mit vergleichsweise kleinen Fördersummen die grundlegenden Interessensgegensätze zwischen dem Internetkonzern und den traditionellen Medien übertünchen zu wollen./chd/DP/jha