KÖLN (awp international) - Der Niedergang der Überschüsse bei Lebens- und Rentenversicherungen ist einer Studie zufolge gestoppt. "Für 2019 verzeichnen wir erstmals seit vielen Jahren auf breiter Linie stabile Deklarationen", sagte der Chef der Kölner Ratingagentur Assekurata, Reiner Will, bei der Vorstellung der jährlichen Überschussstudie am Donnerstag in Köln.

Bei klassischen Verträgen mit Garantiezins liege die laufende Verzinsung in Deutschland im Schnitt bei 2,84 Prozent. Ein Grund für den beendeten Sinkflug sei die veränderte Berechnung der Zinszusatzreserve, mit der Versicherer sich für die hohen Garantien aus alten Verträgen rüsten müssen.

So können Kunden mit relativ jungen Verträgen mit einem Garantiezins von nur 0,9 Prozent in diesem Jahr nur mit einer laufenden Verzinsung von 2,46 Prozent rechnen. Auch dieser Wert liegt praktisch auf Vorjahresniveau. Altkunden bekommen teils deutlich mehr: Knapp die Hälfte der Kundenguthaben bei den Lebensversicherern weist laut Assekurata noch einen Garantiezins von 3 Prozent oder mehr auf.

Angesichts der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsen an den Finanzmärkten haben immer Versicherer den Verkauf klassischer Policen mit Garantiezins eingestellt. Stattdessen bieten sie Verträge mit modifizierten Garantien an, für die sie weniger Kapital vorhalten müssen. Von den 54 in der Studie untersuchten Lebensversicherern bieten laut Assekurata nur noch 30 überhaupt eine klassische private Rentenversicherung mit dem aktuellen Garantiezins von 0,90 Prozent an. Die in der Studie erfassten Lebensversicherer haben gemessen an den Prämieneinnahmen in Deutschland einen Marktanteil von 78 Prozent./stw/fba