"Wir sind vollständig auf dem Pfad, das in Aussicht gestellte Jahresergebnis zu liefern", sagte Finanzchef Christoph Jurecka am Mittwoch in München. Von Januar bis März brach das Nettoergebnis um 23,5 Prozent auf 633 Millionen Euro ein. Grund war, dass es im Vorjahreszeitraum fast keine Naturkatastrophen und andere Großschäden gegeben hatte. "Da war eine gute Portion Glück dabei. Dieses Jahr sind wir wieder 'back to normal'." Bis Jahresende soll ein Gewinn von rund 2,5 Milliarden Euro zu Buche stehen. Das wären gut 200 Millionen Euro mehr als 2018.

In den ersten drei Monaten schlugen Schadenbelastungen von insgesamt 479 Millionen Euro zu Buche. Rund 150 Millionen Euro muss der Konzern Jurecka zufolge für die Folgen des Absturzes einer Boeing-737-MAX-Maschine von Ethiopian Airlines. Bei dem Unglück, das offenbar durch eine Softwarefehler ausgelöst wurde, waren im März 157 Menschen ums Leben gekommen.

Die Erstversicherungs-Tochter Ergo, die mit mageren Renditen lange das Sorgenkind der Münchener Rück war, steuerte im ersten Quartal einen um zehn Prozent höheren Gewinn von 85 Millionen Euro bei. Die Sparte wurde in den vergangenen zwei Jahren auf den Kopf gestellt, das Auslandsgeschäft neu sortiert, mehr als 1000 Mitarbeiter mussten gehen. 2019 strebt Ergo einen Gewinn von 400 Millionen Euro an. In Deutschland ist der Versicherer mit einem Marktanteil von 6,3 Prozent die Nummer drei hinter der Allianz und der italienischen Generali.

Anleger fanden trotz eines wie erwartet ausgefallenen Nettogewinns Haare in der Suppe. Münchener-Rück-Aktien zählten mit einem Kursabschlag von 1,2 Prozent zu den schwächsten Werten im Dax. "Der Teufel steckt wie immer im Detail", schrieb Analyst William Hawkins von Keefe, Bruyette & Woods. So sei das operative Ergebnis in der Rückversicherung und bei Ergo mit 875 Millionen Euro insgesamt geringer ausgefallen als von Analysten prognostiziert.

Bei den jüngsten Vertragsverhandlungen im Schaden-Unfall-Geschäft mit den Erstversicherern - vor allem in Asien - konnte die Münchener Rück Preiserhöhungen von 1,4 Prozent durchsetzen. Der Trend zeige in die richtige Richtung, sagte Jurecka. Bereits seit einigen Quartalen zögen die jahrelang unter Druck stehenden Preise wieder an. Der Rückversicherer zeichnete deshalb ein um gut zehn Prozent höheres Prämienvolumen.