Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die drei Substanzen gesundheitsschädigend sein können: DBP wirkt sich wahrscheinlich negativ auf das Fortpflanzungssystem aus, Tuluol könnte das Nervensystem schädigen und Formaldehyd ist möglicherweise krebserregend.

Sie glauben, diese Stoffe finden sich nur in Industriekesseln und Chemielaboren? Falsch! Der harmlos wirkende pinkfarbene Nagellack könnte einen gefährlichen Giftcocktail bergen. In jüngster Zeit ist Nagellack sehr in die Kritik geraten, da er diese drei Chemikalien enthalten kann. Doch auch in Bodylotions, Hygieneartikeln, Parfums und anderen Produkten lässt sich diese toxische Mischung finden.

Hier die drei gefürchteten Stoffe im Überblick:

Dibutylphthalat (DBP)

DBP wird oft als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzt, wird aber auch Klebstoffen, Druckerfarbe, Lacken und Textilien zugesetzt. Darüber hinaus wird es als Zusatzstoff in Medikamentenüberzügen verwendet. In der Europäischen Union ist DBP seit 2015 verboten, der Stoff kann aber in den USA nach wie vor in Parfums, Lotions und anderen Produkten enthalten sein. Die Gefahr, DBP ausgesetzt zu sein, ist tatsächlich ziemlich groß: Den Modellen von Praedicat nach besteht eine etwa einprozentige Chance für Verluste in Höhe von über 100 Milliarden US-Dollar, die der US-amerikanischen Wirtschaft aufgrund von Massenklagen über mehrere Jahre hinweg entstehen könnten.

Eine Verwendung des Stoffes in Kosmetika kann dazu führen, dass er auch in die Umgebung abgegeben wird. In Bodylotions, Düften oder Nagellacken enthaltenes DBP kann über die Haut aufgenommen werden und so in den Blutkreislauf gelangen. Forscher untersuchen derzeit mögliche Zusammenhänge zwischen DBP und Störungen des Hormon- und Fortpflanzungssystems sowie der pränatalen Entwicklung.

Toluol

Dieser Stoff wird auch Methylbenzol genannt und findet sich in fossilen Brennstoffen. Er entsteht auch bei der Raffinierung von Öl bzw. der Verbrennung organischer Kraftstoffe. Tuluol kommt unter anderem häufig in Farben, Farbverdünnern, Tinten, Klebstoffen, Fleckentfernern, Düften sowie Hand- und Nagelpflegeprodukten vor.

Die Substanz kann über die Haut oder durch Einatmung vom Körper aufgenommen werden. Obwohl Tuloul nur sehr langsam in die Haut eindringt, hat der Stoff mittels Körperlotionen und ähnlichen Produkten genug Zeit dazu. Tuloul wird auch deshalb in einigen Kosmetika eingesetzt, weil es sich schnell verflüchtigt. Wenn solche Produkte auf der Haut angewendet werden und trocknen, findet sich der Stoff daher auch in der Luft. Es wurden nicht weniger als 180 Studien zu seiner Wirkung auf den Menschen veröffentlicht und viele deuten auf Gesundheitsprobleme in Verbindung mit dem Nervensystem hin.

Formaldehyd

Formaldehyd wurde als Karzinogen identifiziert. Es wird zur Herstellung von Harzen verwendet, ein Vorprodukt vieler Chemikalien, die in Prozessen zur Herstellung von Konsumgütern wie Desinfektionsmitteln, Klebern, Laminat, aber auch Kleidung, Papier und Körperpflegeprodukten, einschließlich einiger Haarglättungsprodukte, eingesetzt werden. Dieser chemische Stoff war zudem bereits Gegenstand von Produkthaftungsklagen.

Formaldehyd kann potenziell Blut-, Ohren-, Nasen- und Luftröhrenkrebs sowie Probleme mit dem Nerven- und Fortpflanzungssystem verursachen.

Allianz SE veröffentlichte diesen Inhalt am 14 September 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 14 September 2018 09:08:00 UTC.

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