Die Aktie solle ab dem 26. November in der von Protesten erschütterten Finanzmetropole gehandelt werden, heißt es in Unterlagen für den Börsengang, die Reuters am Mittwoch vorlagen. Mit erwarteten Einnahmen von bis zu 13,4 Milliarden Dollar wäre es die weltweit größte Zweitnotierung über Ländergrenzen hinweg. Der Deal hatte schon im Sommer stattfinden sollen, war aber wegen der der zunehmenden Anti-Regierungsproteste in Hongkong verschoben worden.

Es wurde im Vorfeld erwartet, dass die Aktien in Hongkong im Vergleich zu der US-Notierung mit einem Abschlag von fünf Prozent angeboten werden. Alibaba hatte darauf gesetzt, dass das weltgrößte Shopping-Event im Internethandel, der sogenannte Singles Day am Montag, den Kurs in New York anschiebt. Alibaba setzte dabei in 24 Stunden 38,4 Milliarden Dollar um und damit mehr als Amazon mit Internetverkäufen in einem ganzen Quartal. Da das aber mit dem niedrigsten Zuwachs seit Einführung der Rabattschlacht einherging, bewegte sich der US-Kurs nicht von der Stelle. Alibaba hatte 2014 mit dem Börsengang in New York mit Einnahmen von 25 Milliarden Dollar bereits den weltweit größten Börsengang hingelegt.

Lange hatte der chinesische Internethändler offen gelassen, was er mit den Milliarden aus der Zweitplatzierung genau anfangen will. In den Unterlagen ist nun von Investitionen ins Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz die Rede. Zuletzt hatte der Konzern versucht, seine Kundenbasis in der Volksrepublik auszubauen und stärker die Bevölkerung außerhalb chinesischer Mega-Cities ins Visier zu nehmen. Für den Gang auf das Börsenparkett in Hongkong habe Alibaba sicherheitshalber auch an anderer Seite Vorkehrungen getroffen, sagten die Insider. Als Kennziffer für die Aktie sei "9988" gewählt worden. Für Chinesen seien das zwei Glückszahlen, die zusammen lang anhaltenden Wohlstand symbolisierten.