Zwar steigerte das Unternehmen dank guter Geschäfte mit Kontaktlinsen im zweiten Quartal den Umsatz unter Ausschluss von Wechselkurseffekten um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar - und lag damit am oberen Ende der angepeilten Wachstumsspanne. Doch die um Sonderposten bereinigte Betriebsgewinnmarge hinkte den Vorgaben mit 16,6 Prozent hinterher. Wegen Kosten im Zusammenhang mit der Abspaltung von der früheren Konzernmutter Novartis und einer Steuerreform in der Schweiz stand unter dem Strich sogar ein Verlust von 390 Millionen Dollar, wie der in Genf ansässige Konzern in der Nacht zum Mittwoch mitteilte.

Alcon hat sich dieses Jahr währungsbereinigt ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent zum Ziel gesetzt. Die bereinigte operative Gewinnmarge soll 17 bis 18 Prozent betragen und 2023 dann im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen. Der Pharmariese Novartis hatte das lange mit Wachstums- und Ertragsproblemen kämpfende Unternehmen im April abgespalten und an die Börse gebracht. Die 1945 im texanischen Fort Worth gegründete Alcon, deren Aktien auch an der New Yorker Börse gehandelt werden, ist Weltmarktführer im Bereich Augenchirurgie und die Nummer zwei bei Kontaktlinsen.

An der Börse kam die Quartalsbilanz nicht gut an. Mit einem Kursminus von knapp drei Prozent hielt Alcon die rote Laterne unter den Schweizer Bluechips und gehörte zu schwächsten europäischen Gesundheitswerten. "Die eher schwache Rentabilität zeigt, dass der Turnaround noch nicht geschafft ist", erklärte Analyst Daniel Bucher von der Bank Vontobel.