Am Montag traten nach Gewerkschaftsangaben 900 weitere Arbeiter auf den Bohrinseln in den Ausstand, um gegen das nach ihrer Ansicht unzureichende Arbeitgeberangebot im Streit über Löhne und Pensionen zu protestieren. In den kommenden Tagen werde darüber entschieden, ob alle 2250 Gewerkschaftsmitglieder zur Arbeitsniederlegung aufgerufen werden sollten. Seit vergangener Woche streiken bereits 700 Mitarbeiter. Am Sonntag um Mitternacht war ein Ultimatum an die Arbeitgeber verstrichen.

Der Streik hat bereits Auswirkungen auf die Produktion. Am vergangenen Dienstag wurde das Shell-Ölfeld Knarr geschlossen, auf dem 23.900 Barrel Öläquivalent produziert werden. Aker BP warnte, es könne zu Verzögerungen bei der Förderung kommen. Der Öl- und Gaskonzern Equinor erklärte, er rechne nicht damit, dass die Förderung kurzfristig beeinträchtigt werde. Der Streik ist der größte Ausstand in dem Sektor seit 2012, als 16 Tage gestreikt wurde. Damals ging die Ölförderung in Norwegen um 13 Prozent, die Gasförderung um vier Prozent zurück.