HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Die anhaltend gute Nachfrage aus der Chipindustrie hat das Ergebnis des Spezialanlagenbauers Aixtron im dritten Quartal nach oben getrieben. Das Unternehmen schnitt besser ab als erwartet und erhöhte seine Prognosen für das laufenden Geschäftsjahr erneut. Dies kam an der Börse hervorragend an. Die im TecDax notierte Aktie legte um bis zu knapp 20 Prozent zu.

So erwartet Aixtron nun ein operatives Ergebnis (Ebit) zwischen 35 bis 40 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Herzogenrath mitteilte. Bislang war Aixtron von einem Wert von 10 Prozent des Umsatzes ausgegangen, was etwa 26 Millionen Euro entsprach. Die neue Prognose liegt deutlich über den Schätzungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten.

Auch beim Auftragseingang zeigt sich Aixtron optimistischer und erwartet nun mit rund 290 Millionen Euro einen Wert am oberen Ende der bislang genannten Spanne von 260 bis 290 Millionen Euro. Die Umsatzprognose blieb mit 260 Millionen Euro unverändert. Aixtron hat zuvor bereits mehrfach die Prognose angehoben.

"Wir profitieren in diesem Geschäftsjahr von der weltweit zunehmenden Marktdurchdringung neuer Display- und Kommunikationstechnologien", sagte Aixtron-Vorstand Felix Grawert. Eine starke Nachfrage nach Anlagen für die Leistungselektronik, Laser- und LED-Anwendungen sorgte im dritten Quartal für einen Umsatz- und Gewinnsprung im Vergleich zum Vorquartal. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 63,4 Millionen Euro.

Das Ebit wurde mit 8,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Netto verdiente Aixtron 11,7 Millionen Euro - nach 3,7 Millionen im Vorquartal. Die Ergebnisse fielen besser aus als von Analysten erwartet, lediglich beim Umsatz schnitt das Unternehmen etwas schwächer ab. Dies störte die Investoren kaum - die Aktie konnte sich deutlich von den Verlusten der vergangenen Monate erholen.

Das Papier kletterte um bis zu fast 20 Prozent auf 10,38 Euro und damit den höchsten Stand seit Mitte September. In den vergangenen Wochen war das Papier wegen der sich verdüsternden Aussichten der Chipbranche unter Druck geraten und zeitweise unter die Marke von acht Euro gerutscht.

Trotz des Sprungs nach den Quartalszahlen und der erhöhten Prognose gehört die Aktie in den vergangenen Monaten zu den größten Verlierern am Aktienmarkt. Seit dem im März erreichten Mehrjahreshoch von 19,755 Euro ging es um fast 50 Prozent nach unten.

Experten wie der Warburg-Research-Anaylst Malte Schaumann reagierten begeistert auf die Zahlen. Er stufte das Papier von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte das Kursziel auf 12 Euro. Neben dem starken Ergebnis stütze die jüngste Einigung mit dem südkoreanischen Industrieausrüster Iruja über ein Joint Venture im OLED-Bereich seinen Optimismus./nas/zb