FRANKFURT/AMSTERDAM/NEW YORK (dpa-AFX) - Im Technologiesektor haben die Anleger den Ausverkauf in der Vorwoche offenbar abgehakt. Am Mittwoch rückten vor allem Papiere aus der Halbleiterbranche weiter vor. Auftrieb gaben starke Geschäftszahlen von ASML und LAM Research sowie ein positiverer Analystenkommentar zu Infineon. In der europäischen Stoxx-600-Übersicht schnitt am Vormittag der Branchenindex für die Techwerte mit plus 1,3 Prozent am besten ab.

Nachdem in den USA am Vortag bereits LAM Research als Anlagenhersteller für die Halbleiterindustrie bei Investoren mit einer besser als erwartet ausgefallenen Umsatz- und Gewinnprognose für das zweite Geschäftsquartal punkten konnte, überzeugte in Europa am Mittwoch auch ASML. Die Geschäfte des niederländischen Chipindustrieausrüsters laufen weiter robust. Der Nettogewinn im dritten Quartal war etwas stärker als von Analysten erwartet. Experten lobten insbesondere den "soliden" Ausblick. ASML-Chef Peter Wennink geht 2019 von einer anhaltend hohen Nachfrage unter anderem aus der Speicherchipindustrie aus.

Zuletzt gewannen die ASML-Papiere an der Eurostoxx-Spitze 4,7 Prozent. Am Vortag hatten LAM Research in New York um gut 2 Prozent zugelegt. Auch Micron Technology hatten Kursgewinne in dieser Größenordnung eingefahren.

Von den guten Nachrichten wurden am deutschen Aktienmarkt die Titel der Halbleiterbranche begünstigt. Zudem befeuerte ein positiver Analystenkommentar die Anteile von Infineon, die an der Dax-Spitze rund 2 Prozent gewannen. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas gab ihre skeptische Einschätzung für Infineon auf. Die strukturellen Wachstumsimpulse seien intakt und kurzfristige Bedenken zu hoch gehängt worden, schrieb Analyst Jerome Ramel in einer aktuellen Studie. Wie bereits in den Jahren 2015 und 2016 sei die Bewertung deutlich eingestampft worden, ohne dass gleichzeitig die Ergebnisprognosen gesunken seien.

Im MDax rückten die Papiere des Waferherstellers Siltronic um 1,3 Prozent vor, die des Spezialanlagenherstellers Aixtron verteuerten sich im SDax um 0,8 Prozent./ajx/ag/fba