FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Halbleitersektor holen die Anleger am Donnerstag nach den jüngsten Hiobsbotschaften erst einmal Luft. Eine angehobene Prognose des Waferherstellers Siltronic trug zur allgemeinen Stimmungsaufhellung bei.

So erholte sich im MDax der Kurs der zuletzt schwer gebeutelten Siltronic-Aktien von den jüngsten Verlusten. Im Dax konnte eine Abstufung für Infineon durch Mainfirst den Papieren des Chipherstellers zuletzt nichts mehr anhaben: Sie stiegen um mehr als 1 Prozent. Deutlich erholt präsentierten sich zudem im SDax die Halbleiter-Papiere Aixtron und Dialog Semiconductor mit einem Plus von mehr als 8 beziehungsweise fast 4 Prozent. Aixtron fand nach langer Suche in Südkorea endlich einen Partner für das OLED-Geschäft.

Nachdem in dieser Woche die Halbleiterkonzerne AMS, STMicroelectronics, Texas Instruments und Advanced Micro Devices (AMD) mit ihren Ausblicken für Ernüchterung unter den Anlegern gesorgt hatten, kamen an diesem Donnerstag von Siltronic, aber auch vom südkoreanischen Speicherchiphersteller SK Hynix erfreuliche Signale.

So hatten die Asiaten im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Der zuletzt verlangsamte Preisanstieg dürfte in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wieder anziehen, erklärte das Unternehmen. Den Aktien half dies jedoch nichts, sie verloren in Seoul 3 Prozent. Dagegen schnellten hierzulande die Siltronic-Aktien um fast 10 Prozent in die Höhe. Mit Blick auf die Preisentwicklung verbreitete Konzernchef Christoph von Plotho ebenfalls Optimismus: "Die Nachfrage nach Wafern ist unvermindert hoch und wir sehen weiter eine positive Entwicklung bei den Durchschnittspreisen".

Eine Abstufung mit deutlicher Kurszielsenkung durch die Credit Suisse und der allgemeine Ausverkauf an den Börsen hatten die Siltronic-Papiere in den vergangenen Tagen noch bis auf den tiefsten Stand seit Ende August 2017 abstürzen lassen. Die Aufstockung der Unternehmensziele erwischte womöglich einige, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, auf dem falschen Fuß, hieß es am Markt.

STMicroelectronics legten an der Euronext um mehr als 2 Prozent zu, ähnlich hohe Gewinne verbuchten die Papiere des Chipindustrie-Ausrüsters ASML. Selbst die AMS-Titel erholten sich in Zürich mit einem Plus von gut 7 Prozent ein wenig von ihrem Absturz./ajx/ag/mis