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FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Halbleitersektor haben die Anleger am Donnerstag nach den jüngsten Hiobsbotschaften erst einmal Luft geholt. Eine angehobene Prognose des Wafer-Herstellers Siltronic trug zur allgemeinen Stimmungsaufhellung bei.

So erholte sich im MDax der Kurs der zuletzt schwer gebeutelten Siltronic-Aktien um 1,16 Prozent ein wenig von den jüngsten Verlusten. Im Tageshoch waren sie sogar um fast 13 Prozent nach oben geschnellt, gaben diese Gewinne aber überwiegend wieder ab. Mit Blick auf die Preisentwicklung bei Wafern verbreitete Konzernchef Christoph von Plotho Optimismus: "Die Nachfrage nach Wafern ist unvermindert hoch und wir sehen weiter eine positive Entwicklung bei den Durchschnittspreisen".

Eine Abstufung mit deutlicher Kurszielsenkung durch die Credit Suisse und der allgemeine Ausverkauf an den Börsen hatten die Siltronic-Papiere in den vergangenen Tagen noch bis auf den tiefsten Stand seit Ende August 2017 abstürzen lassen.

Noch deutlicher als bei Siltronic fiel die Stabilisierung der Papiere von Aixtron aus. Der Kurs des Herstellers von Produktionsanlagen für die Branche kletterte im SDax um 6,54 Prozent. Das Unternehmen hat nach langer Suche in Südkorea endlich einen Partner für das OLED-Geschäft gefunden.

Dialog Semiconductor rückten um 2,78 Prozent vor. Eine Abstufung der Infineon-Aktien durch Mainfirst bremste hingegen die Entwicklung dort, der Kurs lag zum Handelsschluss nur leicht höher.

Nachdem in dieser Woche die Halbleiterkonzerne AMS, STMicroelectronics, Texas Instruments und Advanced Micro Devices (AMD) mit ihren Ausblicken für Ernüchterung unter den Anlegern gesorgt hatten, kamen an diesem Donnerstag von Siltronic, aber auch vom südkoreanischen Speicherchiphersteller SK Hynix erfreuliche Signale. So hatten die Asiaten im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Der zuletzt verlangsamte Preisanstieg dürfte in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wieder anziehen, teilte das Unternehmen mit.

Die Papiere des niederländische Chipindustrie-Ausrüsters ASML stiegen um 3,55 Prozent. Die schweizerischen AMS-Titel erholten sich in Zürich mit einem Plus von mehr als 7 Prozent ein wenig von ihrem jüngsten Absturz./ajx/bek/he