Die Aufzugsparte Otis und die Klimatechnik-Sparte Carrier sollen von United Technologies abgespalten und eigenständig an der Börse gelistet werden, wie das Unternehmen in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Die Luftfahrtsparte mit dem Triebwerkhersteller Pratt & Whitney wird damit zum Kern von United Technologies. Mit der 30 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Flugzeugzulieferers Rockwell Collins hatte die Sparte die dafür nötige Größe erreicht.

United-Technologies-Chef Gregory Hayes hatte bereits signalisiert, dass er den Rufen der aktivistischen Investoren Daniel Loeb (Third Point) und William Ackman (Pershing Square) nach einer Aufspaltung nachkommen wolle. "Unsere Entscheidung ist ein entscheidender Moment in unserer Geschichte und wird alle drei eigenständigen Firmen in die beste Ausgangsposition für nachhaltiges Wachstum bringen", sagte Hayes. Er will an der Spitze von United Technologies bleiben. Mit Rockwell Collins, einem Hersteller von Bordelektronik und Innenausstattung von Flugzeugen, ist der Konzern einer der größten Zulieferer der Branche mit Kunden wie Boeing und Airbus.

Die Aktien der beiden abgespaltenen, börsennotierten Gesellschaften sollen den Aktionären spätestens 2020 in die Depots gebucht werden. Solche Spin-offs sind zuletzt in Mode gekommen, weil Investoren darauf setzen, dass die einzelnen Teile von Konglomeraten zusammen mehr wert sind als die Mischkonzerne insgesamt.

Mit einem Börsenwert von 102,5 Milliarden Dollar ist United Technologies einer der größten Konzerne, die sich gleich in drei Teile aufspalten. Pratt & Whitney und Rockwell Collins kommen zusammen auf eine Umsatz von 39 Milliarden Dollar, Otis auf 12,3 Milliarden und Carrier auf 17,8 Milliarden. Letztere wären damit leichter zu übernehmen als als Teil eines Konglomerates. Otis ist direkter Rivale der Aufzugsparte von ThyssenKrupp, Carrier könnte für die Bautechnik-Sparte von Siemens interessant sein.

Beide deutschen Konzerne verfolgen eine ähnliche Strategie wie United Technologies: ThyssenKrupp will sich - ebenfalls unter dem Druck von Investoren - in zwei Unternehmen aufspalten, Siemens hat die Windkraft- (Siemens Gamesa) und die Medizintechnik-Sparte an die Börse gebracht und plant das gleiche mit der Zug-Tochter.