Er beorderte die Entwickler zurück ans Reißbrett, da sich die Wettbewerbsbedingungen verändert hätten. Es müsse neu gedacht werden. Ein Konzernsprecher erklärte, Calhoun wolle eine neue Einschätzung darüber, welche Art von Flugzeug in Zukunft nachgefragt werde. Nach den beiden Abstürzen von zwei Maschinen des Modells 737 MAX mit hunderten Toten war die Entscheidung über die Entwicklung eines neuen mittelgroßen Flugzeugs ("NMA") mit 220 bis 270 Sitzen verschoben worden.

Calhoun kündigte zudem an, dass die Produktion des derzeit aus dem Verkehr gezogenen Modells 737 MAX vor der Jahresmitte wieder aufgenommen werde. Die Herstellung solle langsam und kontinuierlich bereits Monate vor der Freigabe hochgefahren werden. Es gebe keine Überlegungen, die 737 MAX aufzugeben. "Ich stehe voll und ganz dazu und das Unternehmen auch." Am Dienstag hatte der Konzern mitgeteilt, Mitte des Jahres mit einer Wiederzulassung des Flugzeugs durch die Behörden zu rechnen.

Der Bau der Maschinen dieses Typs steht seit Dezember still, da die Flugzeuge weltweit am Boden bleiben müssen, nachdem bei zwei Abstürzen in Indonesien und Äthiopien innerhalb von fünf Monaten 346 Menschen gestorben waren. Nach Einschätzung von Analysten schreibt der Konzern wegen des Flugverbots pro Monat rund eine Milliarde Dollar Verlust.

Calhoun betonte, an der Zahlung der Dividende festzuhalten und sie auch nicht kürzen zu wollen. Boeing habe die finanziellen Mittel für die Ausschüttung. Die US-Ratingagentur Fitch senkte am Mittwoch ihren Ausblick für Boeing auf "negativ". Damit droht in absehbarer Zukunft eine weitere Herabstufung.