Die Regionalmaschinen vom Typ ATR 72-600 seien in der Stadt Urmia für einen Betankungsstopp gelandet und würden in die Hauptstadt Teheran überführt, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Der Flugzeugbauer ATR, der ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo (früher Finmeccanica) ist, hatte sich bei den US-Behörden bemüht, die Aufträge der Islamischen Republik erfüllen zu dürfen. IranAir hat bei ATR 20 Maschinen bestellt, von denen acht ausliefert worden waren. Insgesamt gingen bei westlichen Flugzeugbauern 200 Aufträge ein.

Im Rahmen des internationalen Atomabkommens von 2015 wurden viele Beschränkungen gegen den Iran aufgehoben. US-Präsident Donald Trump, der die Vereinbarungen kritisch sieht, kündigte im Mai den Rückzug seines Landes an. Die meisten Firmen müssen bis Dienstag ihre bestehenden Aufträge abwickeln, bevor neue US-Strafmaßnahmen greifen. Westliche Flugzeugbauer können dieses Zeitfenster nicht mehr nutzen, weil die Maschinen viele US-Bauteile enthalten, für die die Exportgenehmigung gestrichen wurde.

Airbus hat von den 100 vom Iran bestellten Maschinen drei ausgeliefert. Bei Boeing hatte der Iran 80 Maschinen bestellt. Der Konzern aus Seattle verbuchte diese Aufträge aber nie in seinen Büchern, weil keine Anzahlung geleistet wurde.