TOULOUSE (dpa-AFX) - Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist dem weltgrößten Flugzeugbauer Boeing im vergangenen Jahr dank seines kleinsten Passagierjets A220 dicht auf die Pelle gerückt. Bei den Neubestellungen hatten die Amerikaner die Nase aber vorn. Airbus kam 2018 auf Aufträge für 747 neue Verkehrsflugzeuge, wie das Unternehmen am Mittwochabend in Toulouse mitteilte. Boeing konnte Bestellungen über 893 Jets vorweisen. Ein Jahr zuvor hatte Airbus Aufträge für 1109 Maschinen eingesammelt. Stornierungen sind dabei jeweils herausgerechnet.

Bei der Produktion neuer Flugzeuge holte Airbus deutlich auf, wie das Unternehmen bereits am Vortag klargestellt hatte. Die Europäer lieferten 800 Verkehrsflugzeuge an ihre Kunden aus und damit 82 mehr als ein Jahr zuvor. Damit lag Airbus nur noch sechs Maschinen hinter dem US-Konzern Boeing, der seit Jahrzehnten den Titel als weltgrößter Flugzeughersteller verteidigt.

Airbus hatte bei seinem selbst gesteckten Ziel von auszuliefernden 800 Maschinen auch wegen Problemen von Zulieferern wie Triebwerksbauern schwer zu kämpfen. Letztlich erreichte das Unternehmen die Zielmarke dank der Übernahme des C-Serie-Jets von Bombardier, der seit vergangenem Sommer als Airbus A220 vermarktet wird. Seitdem konnte Airbus 20 Maschinen der Reihe ausliefern. Ursprünglich hatte das Management die A220 nicht einrechnen wollen, dies aber wegen der Verzögerungen bei anderen Maschinen später geändert./stw/mis