FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Airbus-Betriebsrat und die IG Metall kämpfen nach dem Aus für den A380 um den Erhalt aller Arbeitsplätze. Kündigungen, Standortschließungen oder ein Verkauf von Unternehmensteilen müssten tabu sein, forderte IG-Metall-Vorstand und Airbus-Aufsichtsrat Jürgen Kerner am Donnerstag. Die Betriebsparteien vor Ort müssten unverzüglich Lösungen zum Erhalt der Stellen finden.

Wie die geänderten Aufträge durch andere Flugzeugprogramme wie A350 oder A330 beschäftigungswirksam aufgefangen werden können, sei abzuwarten. "Die einzelnen Standorte sind sehr unterschiedlich betroffen, so dass die genauen Auswirkungen erst in den nächsten Wochen analysiert werden können", sagte Kerner. Airbus müsse auch neue Projekte prüfen und ausgelagerte Arbeiten zurückholen.

Konzernbetriebsratschef Holger Junge sagte, die Einstellung sei ein tiefer Einschnitt für die gesamte Luftfahrtindustrie in Deutschland und Europa und "hat für Airbus und die Zuliefererindustrie große Auswirkungen". Kerner betonte: "Die IG Metall erwartet sowohl von Airbus als auch von den Zuliefererunternehmen, alles dafür zu tun, dass die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in anderen Programmen weiterbeschäftigt werden."

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hatte am Donnerstag in Toulouse angekündigt, die Produktion des weltgrößten Passagierjets bis 2021 auslaufen zu lassen. Nachdem die arabische Fluggesellschaft Emirates ihre Bestellung reduziert habe, gebe es keine Grundlage mehr für eine Fortsetzung./rol/DP/edh