PARIS (dpa-AFX) - Der französische Hotelkonzern Accor hat dank des Verkaufs von Immobilien im ersten Halbjahr einen milliardenschweren Gewinn eingefahren. Im Tagesgeschäft bekam die Kette, zu der Marken wie Ibis und Mercure gehören, hingegen den festen Euro zu spüren. Accor betreibt weltweit Hotels - bei der Umrechnung ist eine starke Heimatwährung damit von Nachteil. Die Aktie gab am Donnerstag leicht nach.

Den angedachten Einstieg bei der Fluggesellschaft Air France-KLM blies das Accor-Management ab. Zwar mache eine stärkere Verzahnung von Hotels und Fluggesellschaft weiterhin Sinn, erklärte das Unternehmen am Donnerstag in Paris. Die Bedingungen für die Übernahme eines Minderheitsanteils hätten jedoch nicht erfüllt werden können. Das Ansinnen werde deshalb nicht weiterverfolgt. Es war spekuliert worden, Accor könnte den Anteil des französischen Staats an Air France-KLM erwerben.

Accor stellt sich gerade grundlegend neu auf. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Hotelbetrieb und hat seine Häuser mehrheitlich an eine Gruppe Investoren verkauft, zu denen die Staatsfonds von Saudi-Arabien und Singapur gehören. Gleichzeitig hat Accor in Wachstumsregionen zugekauft. Anfang Juni hatte Accor dann erklärt, einen Einstieg bei Air France-KLM zu erwägen.

Unterm Strich verdiente Accor durch den mehrheitlichen Verkauf seiner Immobilientochter AccorInvest im Halbjahr annähernd 2,2 Milliarden Euro, nachdem es im Vorjahreszeitraum lediglich 87 Millionen Euro gewesen waren. Im operativen Geschäft ging das Ergebnis leicht zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte.

Der Umsatz von Accor im ersten Halbjahr lag bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Das bedeutete ein Plus von 3 Prozent. Ohne Wechselkursschwankungen sowie Zu- und Verkäufe wären es 8 Prozent gewesen. Aktuell bewirtschaftet Accor gut 4500 Hotels mit zusammen 650 000 Zimmern./das/stw/fba