Sie empfahlen den Aktionären am Freitag offiziell die Annahme der Offerte und verwiesen auf entsprechende Gutachten. "Die Transaktion bietet überzeugende Vorteile für alle Beteiligten", sagte Adler-Co-Chef Maximilian Rienecker, der auch bei dem fusionierten Unternehmen als Co-Chef fungieren soll. Kritiker werfen den Großaktionären der Unternehmen ein abgekartetes Spiel vor und stören sich unter anderem an der steigenden Verschuldung und dem veränderten Geschäftsmodell.

Die für Adler wesentlichen Banken hätten zugesagt, Adler auch künftig finanzieren zu wollen, erklärte das Unternehmen. Banken und Anleihegläubiger, die 2,7 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten halten, hätten bereits auf ihr Sonderkündigungsrecht beim Kontrollwechsel verzichtet. "Auf Basis der geführten Gespräche erwartet Adler, dass der Umfang weiter zunimmt", erklärte die Immobiliengesellschaft.

Der Druck des in Berlin beschlossenen Mietendeckels und der Wohnungsknappheit hatte die bisher nur in der Hauptstadt vertretene Ado Properties in eine Fusion mit ihrem in Norddeutschland aktiven Großaktionär Adler Real Estate getrieben. Anschließend wollen sie sich den Projektentwickler Consus Real Estate einverleiben, der für Nachschub an Mietwohnungen und Wohnvierteln im ganzen Land sorgen soll. Aus Ado, Adler und Consus soll damit das nach Vonovia und Deutsche Wohnen drittgrößte börsennotierte Wohnungsunternehmen in Deutschland mit rund 80.000 Einheiten werden. Es wird künftig unter dem Namen Adler Real Estate auftreten.

Das Übernahmeangebot für Adler Real Estate, das an keine Mindestannahmeschwelle geknüpft ist, läuft noch bis zum 6. März. Mehr als 52 Prozent der Anteile hat Ado bereits sicher.