Die Folgen der Corona-Pandemie und eine tiefgreifende Sanierung haben dem US-Sportartikelhersteller Under Armour in den ersten drei Monaten mehr als eine halbe Milliarde Dollar Verlust eingebrockt.

Der Umsatz brach von Januar bis März um 23 Prozent auf 930 Millionen Dollar ein, wie das Unternehmen aus Baltimore am Montag mitteilte. Ein Rückgang von 15 Prozent sei dabei der Coronakrise geschuldet, in der seit März wochenlang alle Läden in Nordamerika und Europa geschlossen waren und teilweise sind. Hinzu kamen 436 Millionen an Rückstellungen für die Kosten des teilweise bereits vorher geplanten Umbaus des Geschäfts und Abschreibungen auf Beteiligungen.

Dadurch rutschte Under Armour mit 590 Millionen Dollar tief in die roten Zahlen; ein Jahr zuvor standen noch 22,5 Millionen Gewinn zu Buche. Jetzt gehe es darum, die finanzielle Stabilität zu erhalten, betonte Vorstandschef Patrik Frisk. In diesem Jahr sollen die Kosten um 325 Millionen Dollar gesenkt werden. In den Vertriebszentren und Läden in den USA hatte Under Armour bereits im April 600 Mitarbeiter vorübergehend in die Arbeitslosigkeit geschickt. Investitionen sollen um 100 Millionen Dollar - mehr als die Hälfte - gekürzt, Zahlungen gestundet und der um sieben Prozent auf 940 Millionen Dollar gestiegene Lagerbestand abgebaut werden.

Under Armour galt lange als aufstrebender Rivale für Nike, Adidas und Puma, hat aber viel von seinem Image bei den Kunden eingebüßt. Die beiden deutschen Sportartikelkonzerne haben Kredite vom Staat bekommen, um die Coronakrise zu überstehen.