NEW YORK (dpa-AFX) - Wells Fargo sieht dunkle Wolken über Adidas aufziehen. Die amerikanische Investmentbank stufte die Papiere deshalb in einer am Dienstag vorliegenden Studie von "Outperform" auf "Market Perform" ab und senkte das Kursziel von 220 auf 180 Euro. Die Vorzeichen in der Sportwarenbranche hätten sich verändert, und bei den Herzogenaurachern dürfte das Wachstum in dem Zuge nachlassen, schrieb Analyst Tom Nikic.

Adidas steht Nikic zufolge dauerhaft gleich von zwei Seiten unter Druck: Bei Nike nehme das Geschäft im hochpreisigen Freizeitschuh-Segment Fahrt auf, und der US-amerikanische Sportschuh-Hersteller Vans sei aktuell im Preisbereich bis 100 Dollar sehr erfolgreich. Zudem verliere das Geschäft in Westeuropa überraschend schnell an Schwung, was auch kein gutes Signal mit Blick auf den US-Markt sei.

Auf kurze Sicht könnten die Marktprognosen für Adidas unter Druck geraten, fuhr der Experte fort. So werde der für das zweite Quartal erwartete Gewinn je Aktie unter Umständen niedriger als erwartet ausfallen, da die Analysten die Marketinginvestitionen rund um die gerade zu Ende gegangene Fußball-Weltmeisterschaft in Russland wohl nicht adäquat berücksichtigten.

Angesichts des Gegenwinds aus unterschiedlichen Richtungen könnte zudem Adidas seine Umsatzprognose für dieses Jahr senken, vermutet Nikic. Er selbst reduzierte seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie bis 2019.

Entsprechend der Einstufung sieht Wells Fargo die Aktien als ausreichend bewertet an. Zudem dürfte die Gesamtrendite der Papiere auf Sicht von zwölf Monaten in etwa der Marktrendite entsprechen./la/gl/fba

Analysierendes Institut Wells Fargo