Zürich (awp) - Der Industriekonzern ABB expandiert in den USA und übernimmt die Sparte Industrial Solutions von General Electric (GE). Der Kaufpreis für die Sparte liegt bei 2,6 Mrd USD, wie ABB am Montag mitteilt. Damit bestätigen sich entsprechende Spekulationen, welche bereits am Freitag die Runde gemacht hatten. Die Transaktion, welche noch von den Behörden abgesegnet werden muss, soll im ersten Semester 2018 abgeschlossen werden.

ABB sieht durch die Übernahme der für GE nicht zum Kerngeschäft gehörenden Sparte "signifikantes" Wertsteigerungspotential. Die erwarteten jährlichen Kostensynergien beliefen sich auf rund 200 Mio USD und sollen nach fünf Jahren erreicht werden. Bereits im Jahr eins der Übernahme soll der Deal zudem zu einer Steigerung des Gewinns je Aktie führen.

Weiter sieht ABB den Marktzugang in Nordamerika durch die Kundenbeziehungen von GE, durch die breite Basis an installierten Anlagen, sowie durch das weitläufige Vertriebsnetz verbessert. Mit GE wurde darüber hinaus eine langfristige strategische Partnerschaft für ABB-Produkte vereinbart.

"Mit dieser Übernahme stärken wir unsere weltweite Position als Nummer 2 im Bereich Elektrifizierung und erhalten verbesserten Zugang zum attraktiven Markt Nordamerika", wird in der Mitteilung CEO Ulrich Spiesshofer zitiert. "Zusammen mit der strategischen Partnerschaft mit GE schafft die Transaktion für die Aktionäre signifikanten Mehrwert."

MARGE WIRD VORÜBERGEHEND BELASTET

Der Umsatz der zugekauften Sparte wird auf rund 2,7 Mrd USD beziffert, die EBITDA-Marge auf rund 8% und die EBITA-Marge auf rund 6%. GE Industrial Solutions beschäftigt etwa 13'500 Mitarbeiter. Das zugekaufte Geschäft wird in die Sparte Elektrifizierungs-Produkte (EP) von ABB integriert. Die Marke GE wird von ABB aber weiterhin und langfristig genutzt werden. Auch das Management-Team von GE Industrial Solutions wird behalten.

Die EBITA-Marge der ABB-Division EP wird in einer ersten Phase nach dem Closing negativ beeinflusst. Das Ziel, bis 2020 einen Margenkorridor von 15 bis 19% zu erreichen, wird aber bestätigt.

Das laufende Aktienrückkaufprogramm über bis zu 3 Mrd USD setzt ABB vorläufig auf "hold".

Um 9.00 Uhr führt ABB eine Telefonkonferenz durch.

cf/ra