Zürich (awp) - Den ABB-Aktien ist am Mittwoch nach der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen im frühen Handel die Kehrtwende ins Plus gelungen. Der schweizerisch-schwedische Industriekonzern hat sich im Schlussquartal vergleichsweise gut geschlagen. Das Zahlenwerk biete Licht und Schatten, so der Tenor der Analysten. Zudem wird der Ausblick als vorsichtig erachtet.

Gegen 9.25 Uhr gehören die Aktien des Industriekonzern mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 23,46 Franken zu den grösseren Gewinnern am Schweizer Markt. Sie knüpfen damit an den guten Kursverlauf vom Vortag an. Der Leitindex SMI tritt zeitgleich mit +0,04 Prozent auf der Stelle.

Auf der Schattenseite merken die Experten an, dass ABB beim Umsatz im vierten Quartal am unteren Ende der Prognosenspannweite der Analysten liegt. Dabei werden die Umsatzbeiträge aus den Bereichen Electrification Products und Industrial Automation als leicht enttäuschend beurteilt, während die beiden anderen Bereiche Motion und Robotics & Discrete Automation etwas besser als erwartet abgeschnitten haben. Derweil wird der Auftragseingang für alle vier Bereiche als überzeugend eingeschätzt.

Wie es in einem Kommentar vom JPMorgan-Analysten Andreas Willi heisst, ist der Quartalsbericht im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Diese seien allerdings im Vorfeld der Zahlen auch nach unten geschraubt worden. Gleichzeitig sei aber das Interesse der Investoren mit dem herannahenden Amtsantritt des neuen CEOs Björn Rosengren zuletzt deutlich gestiegen, ergänzt der zuständige Experte der RBC.

Einhellig als eher vorsichtig bezeichnen die Analysten den Ausblick. So habe ABB die Aussichten für Europa und die USA als gemischt bezeichnet. Einige Beobachter vermuten, dass ABB im Hinblick auf den Amtsantritt von Rosengren möglicherweise ein bisschen tiefstapelt.

Ohne Überraschungen bleibt die Jahresdividende. Die Neuigkeit, dass der milliardenschwere Erlös aus dem Verkauf des Stromübertragungsgeschäfts über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgeführt werden soll, kommt hingegen gut an.

Aus Sicht der für Goldman Sachs tätigen Analystin Daniela Costa bewegt sich das vorliegende Quartalsergebnis weitestgehend im Rahmen der Erwartungen.

Versöhnliche Töne schlägt ihr Berufskollege Guillermo Peigneux Lojo von der UBS Investmentbank an. Er gewinnt der Geschäftsentwicklung im Schlussquartal vorwiegend positive Aspekte ab. Er macht vor allem tiefere Restrukturierungskosten, geringere Amortisationen sowie geringere übrige nicht-operative Ausgaben für den besser als erwartet ausgefallenen Reingewinn verantwortlich. Gleichzeitig berichtet der UBS-Analyst von ersten ermutigenden Anhaltspunkten für eine Stabilisierung in China.

Händlern zufolge dürfte eigentlich schon im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung klar gewesen, dass das Tagesgeschäft bei ABB im Schlussquartal eher schleppend verlief. Auch die von Vorsicht geprägten Aussagen zu den kurzfristigen Aussagen würden kaum für überraschte Gesichter sorgen, so heisst es weiter.

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