Zürich (awp) - Die Aktien von Aryzta kommen am Donnerstag nach einer Nominierung für den Chefposten im Verwaltungsrat unter Druck. Der Backwarenhersteller schlägt Andreas Schmid als Nachfolger für den zurücktretenden Gary McGann vor. Er soll an der ausserordentlichen Generalversammlung Mitte September gewählt werden.

Gegen 9.45 Uhr fallen die Titel um 4,7 Prozent auf knapp unter 60 Rappen. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich mit +0,07 Prozent quasi unverändert.

Der Fonds Veraison, der zusammen mit einer Investorengruppe um den Fonds Cobas fünf der elf Verwaltungsräte absetzen will, lehnte in einer Stellungnahme den neuen Kandidaten direkt ab. Denn die Gegenpartei sieht den ehemaligen Hiestand-Chef Urs Jordi vor. Zudem sollen die Aktionäre über einen Verkauf des Unternehmens abstimmen. Es könnte also im September zu einer Kampfabstimmung kommen.

Auch Helvea-Analyst Andreas von Arx zeigt sich wenig begeistert über den Vorschlag von Schmid als VR-Präsident. Zwar gebe es nach Aussagen von Aryzta keine direkten Auswirkungen auf einen möglichen Verkauf des Unternehmens, er selbst senkt die Wahrscheinlichkeit auf einen Deal aber durch diese mögliche Wahl.

Insgesamt sei er auch nicht vom "track record" des möglichen VR-Chefs überzeugt, so der Helvea-Experte. So sei Schmid als CEO bei Barry Callebaut für die gescheiterte Marken-Schokoladestrategie verantwortlich, leitete in einer schwachen strategischen Phase mit einem missglückten Fusionsversuch Symrise und bei Gategroup kam es zu deutlichen Profitabilitätsrückgängen. Zudem habe er sich einen Manager mit mehr Erfahrung im Geschäft mit gefrorenen Backwaren gewünscht. Insgesamt sei Schmid mit allem Respekt wohl nicht der erhoffte, langfristige Befreiungsschlag für Aryzta.

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