Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte Zurückhaltung vorherrschen, und die Kurse dürften eher nachgeben. Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend seien keine grösseren Aktivitäten zu erwarten, heisst es am Markt. Zudem seien die Vorgaben aus den USA, wo die Aktienkurse in der letzten Handelsstunde nachgegeben hatten, und aus Japan negativ.

An der Wall Street sorgte der Streit zwischen den Republikanern und Demokraten im US-Kongress über das neue Hilfspaket zur Bekämpfung der Corona-Folgen für Verstimmung. Zudem hatte sich die Stimmung der US-Konsumenten noch schlechter als befürchtet entwickelt. Angesichts der nach wie vor hohen Zahlen von mit dem Coronavirus Infizierten und einer Reihe von Quartalsberichten grosser Konzerne im späteren Tagesverlauf würden die Anleger die Risiken wohl gering halten, heisst es weiter.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI sinkt gegen 08.15 Uhr 0,51 Prozent auf 10'225,19 Punkte. 19 der 20 SMI-Werte büssen Terrain ein, und Lonza sind unverändert. Die Verluste reichen von 0,3 Prozent bei SGS bis 0,9 Prozent bei Roche.

Im Fokus der Anleger stehen hierzulande die Aktien von AMS (+2,1%). Der Chiphersteller hat Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal gesteigert.

Möglicherweise erhalten die Technologiewerte zusätzlich Schub von AMD. Der US-Branchenprimus hat im zweiten Quartal ebenfalls besser gearbeitet als erwartet und hebt nun die Prognose an. AMD gilt auch als Indikator für die Gesamtwirtschaft, da inzwischen überall Chips verbaut sind. Vorbörslich wirkt sich dies aber nicht auf die Aktien von Logitech (-0,5%) oder U-blox (-0,5%) aus.

Am breiten Markt Inficon (+0,5%) sind zwar höher indiziert. Das Messtechnik-Unternehmen hat im zweiten Quartal 2020 allerdings bei gehaltenem Umsatz das Ergebnis und die Marge verbessern können.

Ein Rückschlag belastet unter den Blue Chips Roche (-0,9%) vorbörslich. Der Pharmakonzern hat in einer Phase-III-Studie mit dem Mittel Actemra/RoActemra (Tocilizumab) gegen das Coronavirus das Ziel, den Zustand der Patienten zu verbessern, nicht erreicht.

Gut ein halbes Prozent tiefer indiziert sind zyklische und Finanzwerte wie ABB und Adecco sowie CS und UBS. Bei CS könnte es im Verlauf zu "Meinungskäufen- oder -verkäufen" kommen. Die Nummer Zwei der Schweizer Geldhäuser veröffentlicht am (morgigen) Donnerstag den Zwischenbericht.

Nestlé werden am Tag vor den Halbjahresbericht um 0,3 Prozent niedriger gestellt.

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