Zürich (awp) - Zum Wochenschluss regiert Vorsicht den Schweizer Aktienmarkt. Entsprechend setzt der Leitindex SMI mit leichten Abgaben seine Tendenz der vergangenen Tage fort. In dieser Woche ist dem Barometer bislang nur am Montag ein freundlicher Börsenschluss gelungen, alle anderen Tage hat er mit leichten Abgaben den Handel beendet. Nachrichten über Infektionsrekorde in den USA oder auch in Japan sorgen für eine erhöhte Alarmbereitschaft bei den Anlegern.

Das Problem mit den steigenden Infektionszahlen in den USA sei, dass niemand wisse, wie die Trump-Regierung auf die neue Corona-Welle reagieren werde, kommentiert ein Händler. Als unwahrscheinlich schätze er allerdings einen erneuten kompletten Lockdown ein, sagte er weiter. Klar ist, dass mögliche Massnahmen die wirtschaftliche Erholung verlangsamen werden. "Marktteilnehmer werden sich einfach daran gewöhnen müssen, dass Covid-19 nicht so einfach von der Agenda verschwindet", betont ein weiterer Börsianer.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr um 0,05 Prozent tiefer bei 10'138,15 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,13 Prozent auf 1'525,81 und der breite SPI tritt mit -0,02 Prozent auf der Stelle bei 12'564,07 Zählern. Unter den 30 SLI-Titeln stehen 18 Verlierer neun Gewinner gegenüber und drei sind unverändert.

So sehr sich die defensive Ausrichtung des SMI in Boomphasen als Hemmschuh erweist, so sehr wirkt sie auch als Absicherung in volatilen Zeiten wie diesen. Dass der Markt nicht deutlich tiefer steht, verdankt er vor allem den drei Schwergewichten Nestlé (+0,5%), Roche und Novartis (beide unverändert).

Derweil fallen Zykliker wie Adecco, Kühne + Nagel und Swatch mit Abgaben von jeweils etwa einem Prozent überdurchschnittlich zurück.

Das Hauptgeschehen findet allerdings in den hinteren Reihen statt. EMS (+0,7%) haben am Morgen wie geplant Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt. Dagegen haben Huber+Suhner (-2,7%) und die TX Group (-0,9%) überraschend Updates über den Geschäftsgang der ersten sechs Monate geliefert.

MCH (-11%) holen sich über eine Kapitalerhöhung James Murdoch an Bord und bei Dufry (-4,6%) setzt sich die Kursschwäche nach einer Verkaufsempfehlung fort.

hr/tt