Zürich (awp) - Die Schweizer Börse zeigt sich am Freitag von der ruhigen Seite. Der SMI bewegt sich in einer engen Spanne um das Schlussniveau vom Vortag. Händler beschreiben den Markt als uneinheitlich. Es fehlten die Impulse, heisst es am Markt. Da in den USA wegen des Unabhängigkeitsfeiertags die Börsen geschlossen bleiben, sei auch nicht damit zu rechnen, dass sich das Geschäft im weiteren Verlauf noch stärker beleben werde, sagt ein Händler.

Die Stimmung sei dank starker Zahlen vom US-Arbeitsmarkt eigentlich gut. Aber wegen der stark steigenden Infektionszahlen mit dem Corona-Virus - am Vortag wurden in den USA weitere über 50'000 Infektionen gemeldet - werde der Risikoappetit der Anleger etwas gedämpft. "Wenn sich dort die Lockdown-Massnahmen weiterhin so mehren, ist das gar nicht gut weder für die Wirtschaft noch für die Märkte", sagt ein Händler. "Wir sind inzwischen wieder auf einem stolzen Niveau angelangt."

Der SMI notiert um 11.20 Uhr um 0,10 Prozent tiefer bei 10'178,87 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,05 Prozent auf 1'530,50 und der breite SPI um 0,03 Prozent auf 12'591,80 Zähler. Gewinner und Verlierer halten sich im SLI in etwa die Waage.

An der Spitze steht einmal mehr der langjährige Börsenliebling, der Pharmazulieferer Lonza (+1,5%). Mit den Aktien von Vifor (+1,3%), Givaudan (+0,7%) und Alcon (+0,5%) zählen weitere Werte aus dem defensiven Bereich zu den Gewinnern.

Ebenfalls zu den Gewinnern zählen die Technologiewerte: Temenos (+1,5%), Logitech (+0,8% auf 62,12 Fr.) und die stets volatilen AMS (+0,5%).

Die Meldung, wonach CEO Backen Darrell jüngst knapp 167'000 Aktien von Logitech verkauft hat, perlt an dem Hersteller von Computerzubehör ab. Der Konzernchef habe das rekordhohe Kursniveau ganz einfach für Gewinnmitnahmen ausgenutzt, heisst es am Markt. Zudem hatte Citigroup kürzlich das Kursziel auf 73 Franken angehoben.

Gebremst wird der Markt von Abgaben in den schwergewichtigen Pharmatiteln Roche (-0,5%) von Novartis (-0,4%).

Nestlé (+0,2%), ein weiteres Schwergewicht, legt leicht zu. Der Nahrungsmittelriese zieht sich aus einem Teil seines Wassergeschäfts in Nordamerika zurück. Die kanadische Tochter verkauft ihr Flaschenwassergeschäft der Marke "Pure Life" an Ice River Springs.

Bei den Verlierern reihen sich vor allem die Versicherer Swiss Re (-1,0%), Zurich (-0,4%) und Swiss Life (-0,5%) vorne ein.

Die Banken Credit Suisse (-0,2%) und UBS (-0,1%) können sich knapp behaupten.

Bei den zyklischen Werten setzt sich kein klarer Trend durch. Während ABB (+0,2%), LafargeHolcim (+0,4%) und Kühne+Nagel (+0,4%) anziehen, geben Adecco (-0,2%), Sika (-0,3%) und sowie die Luxusgüterhersteller Richemont (-0,2%) und Swatch (-0,9%) nach.

Am breiten Markt fallen Cosmo (+5,4%) positiv auf. Das Biopharmaunternehmen Cosmo hat von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassung für Byfavo erhalten. Das Mittel wird zur Kurzsedierung bei Kolo- und Bronchoskopien verwendet.

Interroll gewinnen 5,7 Prozent. Der Logistikanbieter hat in den USA einen Grossauftrag von einer Onlinehandelsplattform in zweistelliger Millionenhöhe bekommen.

Die Anteile von Leonteq (-3,9%) brechen den Höhenflug der vergangenen Tage ab. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen. Sie waren in den vergangenen Tagen um fast ein Fünftel gestiegen.

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