Der von der Corona-Krise schwer gebeutelte Luxusautohersteller Aston Martin zapft auf der Suche nach frischem Geld erneut die Aktionäre an.

Das britische Unternehmen kündigte am Freitag an, das Eigenkapital durch die Ausgabe neuer Stammaktien um 20 Prozent aufzustocken. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen Löcher gestopft werden, die in der Bilanz durch den Absatzeinbruch während der Pandemie gerissen wurden. Die Details des Angebots sollten in Kürze veröffentlicht werden. Aston Martin teilte mit, die Gesellschaft habe bereits feste Zusagen zur Zeichnung von rund einem Drittel der Aktien. 25 Prozent werde das Konsortium "Yew Tree" des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll übernehmen, der bereits maßgeblich an Aston Martin beteiligt ist.

Der Kurs der an der Londoner Börse gelisteten Aktie von Aston Martin fiel am Vormittag um elf Prozent. Das Papier des Herstellers des legendären James-Bond-Autos hatte schon in den vergangenen Monaten rasant an Wert verloren. Aston Martin versucht, mit tiefen Einschnitten beim Personal und weiteren Restrukturierungen aus der Krise zu kommen. So sollen nach früheren Angaben jährlich rund 38 Millionen Pfund (rund 42 Millionen Euro) eingespart werden.

Die Hoffnungen des Managements, das ab Anfang August von dem bisherigen Chef der Daimler-Tochter Mercedes-AMG, Tobias Moers, geführt wird, richtet sich auf den neuen Geländewagen mit dem Namen "DBX", der demnächst zu den Kunden rollen soll. Der Ferrari-Rivale hat nach Meinung von Experten zu spät auf den Trend zu lukrativen SUV gesetzt, von dem Konkurrenten wie die VW-Tochter Porsche schon länger profitieren.