NEW YORK (awp international) - Die Anleger an der Wall Street sind zu Beginn der neuen Woche eher vorsichtig. Der Leitindex Dow Jones Industrial behielt mit einem kleinen Minus von 0,11 Prozent auf 25 842,86 Punkte die Gewinnschwelle aber im Auge. Im frühen Handel hatte er am Montag noch an seine jüngste Schwäche angeknüpft, zeitweise aber auch im Plus gestanden.

Anleger schwanken weiter zwischen Hoffnung und Sorge, hiess es. Hoffnung, dass die weltweiten Corona-Lockerungen der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen, aber zugleich auch die Sorge, dass eine Erholung über eine zweite Corona-Welle stolpern könnte. "Trotz des Anstiegs neuer Infektionsfälle hält der Risikoappetit an", sagte Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda. Er verwies darauf, dass das Vertrauen in die Erfahrung, wie mit dem Virus umzugehen ist, mittlerweile höher sei.

Anders als der Dow schaffte es der marktbreite S&P 500 am Montag knapp mit 0,01 Prozent ins Plus auf 3097,95 Punkte. Der technologielastige New Yorker Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,47 Prozent auf 10 055,69 Zähler und festigte so die Marke von 10 000 Punkten. Anders als der breite Markt bleibt er damit auf Tuchfühlung zu Rekorden.

Während an der Nasdaq die Stimmung gut war, standen die Papiere von American Airlines mit einem sechsprozentigen Abschlag negativ im Fokus, weil die Flugbranche mit den gravierenden Folgen der Viruskrise kämpft. Kreisen zufolge will sich die Fluggesellschaft 1,5 Milliarden US-Dollar über den Verkauf von Aktien und Wandelanleihen beschaffen, um die Finanzlage zu sichern. Im Dow gehörten derweil die Papiere des Flugzeugbauers Boeing mit 1,6 Prozent zu den grössten Verlierern.

Auf der positiven Dow-Seite machten Apple und Microsoft mit Anstiegen um jeweils 1,5 Prozent von sich reden. Die beiden Papiere bleiben auf Tuchfühlung zu immer neuen Rekorden. Apple wurden am Montag bei 355 Dollar gehandelt. Microsoft kosteten aktuell 198 Dollar, der Rekord wurde hier zuletzt mit 199,29 Dollar geschrieben.

Zwei weitere Dow-Gewinner mit mehr als einem Prozent waren Nike und Walmart . Walmart profitierte damit von einer Kaufempfehlung der UBS-Experten, die bei dem Handelskonzern mit beschleunigter Gewinndynamik rechnen. Für die schon länger zum Kauf empfohlenen Nike-Titel lobte die UBS am Montag mit 122 Dollar ein Kursziel aus, das noch 23 Prozent Luft nach oben lässt.

Bei American Express wurde ein Minus von einem Prozent auch mit einer Studie der UBS in Verbindung gebracht. Der Experten der Schweizer Grossbank empfehlen jetzt den Anlegern, die Papiere des Kreditkartenanbieters zu verkaufen - aus Sorge vor einem geänderten Konsumentenverhalten und gesehener Bewertungsrisiken.

Auch in der zweiten Börsenreihe bewegten einige Analystenkommentare die Kurse: Papiere von Kraft Heinz gaben belastet von einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs um ein Prozent nach. Papiere des Biotech-Unternehmens Biogen fielen sogar um fast drei Prozent, nachdem die Barclays Bank ihre bisherige Kaufempfehlung gestrichen hat./tih/mis