Zürich (awp) - Der Maschinenbauer Klingelnberg hat in dem Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2019/20 einen deutlich tieferen Umsatz erwirtschaftet und rote Zahlen geschrieben. Nach dem konjunkturellem Rückgang im Jahr 2019 habe man starke Auswirkungen durch den weltweiten Corona-Lockdown gespürt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Der Nettoumsatz betrug 212,2 Millionen Euro, das entspricht einem Minus von rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der EBIT wies einen Verlust von 18,8 Millionen aus, verglichen mit einem Gewinn von 30,0 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Minus von 25,4 Millionen, nach einem Überschuss von 19,2 Millionen zuvor.

Die Zahlen lagen am unteren Ende den Erwartungen der Analysten. Die Experten von der Credit Suisse und Vontobel hatten einen Umsatz von 211,1 bzw. von 227,9 Millionen Euro erwartet.

Klingelnberg stellt Maschinen zur Produktion von Zahn- und Stirnrädern her. Einer der Hauptabnehmer ist die Automobilindustrie und deren Zulieferer, die bereits vor der Corona-Krise unter einer rückläufigen Nachfrage gelitten hatten. Dies habe weitreichende Folgen für die gesamte industrielle Produktion gehabt, erklärte das Unternehmen.

"Dramatische" Corona-Auswirkungen

Im letzten Quartal von Januar bis März 2020 habe die Corona-Pandemie mit "dramatischen" und "völlig unerwarteten" Auswirkungen auf die Weltwirtschaft das Geschäft bestimmt, heisst es weiter.

Anfang März hatte das Unternehmen aufgrund der Unsicherheiten seine Guidance gestrichen und ein Kostensenkungsprogramm initiiert. Dabei sollen Bereiche gestrafft und Standorte zusammengeführt werden. Rund 200 Stellen werden gestrichen. Die frühzeitig ergriffenen Massnahmen würden Wirkung zeigen, schreibt das Unternehmen weiter.

Konzernchef Jan Klingelnberg betonte, dass sein Unternehmen den eingeschlagenen Kurs mit dem Effizienzprogramm fortsetzen werde. Man sei zuversichtlich, die Krise zu bestehen. In der derzeitigen weltwirtschaftlichen Situation sei es jedoch "schlichtweg nicht möglich", einen verlässlichen Ausblick zu geben, heisst es. Deshalb werde man bis auf weiteres keine Prognose abgeben.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung den Verzicht auf eine Dividende vor; im Vorjahr hatte es noch einen Franken je Anteil gegeben. Damit würden die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, das Entwicklungsprogramm für neue Produkte und Dienstleistungen fortzusetzen.

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