Die Pläne für eine weitere milliardenschwere Fusion auf dem deutschen Wohnimmobilien-Markt sind schon wieder Makulatur.

Die Düsseldorfer LEG Immobilien und der kleinere Rivale TAG Immobilien haben die Gespräche über den Zusammenschluss abgebrochen, wie die LEG am Dienstagabend mitteilte. Der Konzern bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. Man sei sich über das Umtauschverhältnis für die Aktien nicht einig geworden, hieß es zur Begründung. LEG und TAG zusammen wären auf einen Börsenwert von mehr als zehn Milliarden Euro gekommen. Die LEG hatte die Gespräche über einen Aktientausch erst Ende der vergangenen Woche bestätigt, die TAG hatte sich nie dazu geäußert.

Die LEG ist vor allem in Nordrhein-Westfalen aktiv und besitzt bundesweit 136.000 Mietwohnungen. Die Hamburger TAG hat 85.000 Wohnungen vor allem in Nord- und Ostdeutschland im Bestand und ist Ende vergangenen Jahres auch in den polnischen Wohnungsmarkt eingestiegen. Mit 7,4 Milliarden Euro ist die LEG Immobilien an der Börse mehr als doppelt so viel wert wie die TAG mit drei Milliarden. Die Aktien beider Unternehmen hatten am Dienstag gegen den Markttrend kräftig nachgegeben.

In den vergangenen Monaten dreht sich das Fusionskarussell auf dem deutschen Immobilienmarkt immer schneller. Unter dem Druck des Berliner Mietendeckels und der Wohnungsknappheit schloss sich die bisher nur in der Bundeshauptstadt vertretene ADO Properties mit der in Norddeutschland aktiven Adler Real Estate zusammen. Auch auf dem Gewerbeimmobilien-Markt kam es zu einer Milliardenfusion: Aroundtown verleibte sich TLG Immobilien ein.